Schönen guten Tag, ich bin ein Elektroauto. Meine ersten Modelle stehen schon seit Jahren im Autohaus. Doch wahrscheinlich herrscht bei dir wie bei vielen anderen Skepsis. Gründe für diese gibt einige: zu wenig Reichweite, zu aufwändiges Laden, zu hohe Preise. Teilweise mag das stimmen, doch die Hersteller bessern stetig nach. Meine neue Generation ab 2019/2020 erreicht etwa 500 km Reichweite. Auch das Laden geht immer schneller. Davon abgesehen gewährt dir der Staat eine Finanzspritze, wenn du mich kaufst.
Kauf eines Elektroautos: Die Reichweite
Doch Obacht: Bei der Anschaffung solltest du auf einige Punkte achten. Zuerst ist natürlich dein Fahrprofil wichtig. Wenn du zur Arbeit am Tag nicht mehr als 100 km fährst, stellt die Reichweite kein Problem dar, weil du meinen Akku über Nacht aufladen kannst. Meine aktuellen Modelle wie Renault Zoe oder BMW i3 schaffen in der Praxis übrigens 200 km am Stück. Sogar im Winter – bei Kälte sinkt meine Reichweite aufgrund der Heizung drastisch – sind 150 km Reichweite möglich. Der neue Nissan Leaf II erlaubt dir sogar 300 km mit einer Akkuladung. Für die meisten Fahrten im Alltag reiche ich also vollkommen aus. Laut einer Studie fahren 90 Prozent aller Pkws pro Tag weniger als 100 km.
Kauf eines Elektroautos: Akku & Preis
Es gibt eine ganz einfache Faustformel: je mehr Reichweite, desto größer mein Akku. Je größer mein Akku, desto höher mein Preis. Fazit: Reichweite kostet Geld. US-Pionier Tesla löste das Problem recht clever und bietet mich mit verschiedenen Akkupaketen an. Diese Option übernehmen immer mehr etablierte Hersteller. Als Hyundai Kona Elektro bin ich ebenfalls mit zwei Akkus á 39 bzw. 64 kWh zu ordern. Der kleine Akku erlaubt dir nach dem neuen Zyklus WLTP 312 km Reichweite, während der große sogar 482 km erreicht. Preisunterschied: rund 4.500 Euro. Brauchst du also weniger Reichweite, sparst du Geld.
Kauf eines Elektroautos: Das Laden
Ein größeres Problem ist das Laden. Ohne eigenes Haus bist du auf öffentliche Ladestationen angewiesen. Dass an diesen vor allem im ländlichen Raum ein Mangel herrscht, ist kein Geheimnis. Sogar mit einem eigenen Stellplatz vor einer Mietwohnung ist es unwahrscheinlich, dass dir dein Vermieter eine Ladestation installiert oder nur genehmigt. Ohne Eigenheim ist das Laden meiner Akkus also schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. Mit einem eigenen Haus reicht hingegen ein typischer Schuko-Anschluss aus. Noch besser: Eine Wallbox, die mich mittels Starkstrom lädt und damit die Ladezeit deutlich verkürzt. Mit künftigen Schnellladern soll der Vorgang sogar nur noch 15 bis 20 Minuten dauern.
Kauf eines Elektroautos: Steuern & Umweltbonus
Eines meiner Mankos aber bleibt: der hohe Preis, der vor allem den teuren Akkus geschuldet ist. Als Hyundai Kona Elektro (ab Ende 2018 im Handel) koste ich mindestens 34.600 Euro. Mit dem großen Akku sind sogar 39.000 Euro fällig. Für einen kompakten SUV ist das wahrhaft teuer, denn mit einem konventionellen Verbrenner unter der Haube bekommst du das gleiche Auto schon ab 16.500 Euro.
Immerhin: Der Staat gewährt auf mich eine Befreiung von der Kfz-Steuer über zehn Jahre. Außerdem legte der Bund 2016 einen speziellen Umweltbonus auf. Durch diesen fördert der Staat meinen Kauf mit 4.000 Euro. Selbst für Plug-in-Hybride bekommst du eine Förderung von 3.000 Euro. Allerdings nur, wenn das Fahrzeug jeweils unter 60.000 Euro netto kostet. Die Förderung gilt übrigens sowohl beim Kauf als auch beim Leasing. Doch aufgepasst: Im Juni 2019 läuft die Förderung aus. Eine Verlängerung ist unwahrscheinlich.
Kauf eines Elektroautos: Wartung & Wertverlust
Fakt ist: Selbst mit der Förderung bin ich in der Anschaffung teuer. Dafür schlage ich bei der Wartung jeden Diesel und Benziner, weil in mir als Elektroauto weniger bewegliche Teile verbaut sind. Ein Achtzylinder besteht laut BMW aus rund 1.200 Teilen. Ein E-Motor dagegen nur aus 17. Davon abgesehen benötige ich kein Getriebe, keine Kupplung, keine Zündkerzen, keine Abgasanlage, keine Steuerkette oder Keilriemen, keine Kraftstofffilter und obendrein weniger Schmieröle. Entsprechend bin ich in der Wartung unkomplizierter – und günstiger.
Beim Wertverlust kann ich ebenfalls glänzen. Laut Schwacke kommen meine Top 3 – Hyundai Ioniq Elektro, BMW i3 sowie Nissan Leaf – nach vier Jahren noch auf rund 58 Prozent ihres einstigen Kaufpreises. Manche Verbrenner schaffen nicht mal 50 Prozent. Auf der anderen Seite: Aufgrund fortschreitender Technik gelten meine aktuellen Modelle schon nach drei vier Jahren als veraltet, weil die Hersteller die Akku-Technologien weiterentwickeln.
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