Tag mein Freund, ich heiße Apple CarPlay. Viele kennen mich – zumindest vom Namen her. Doch die wenigsten wissen, wer ich wirklich bin. Einige wenige nutzen mich sogar schon, wissen mitunter aber nicht so recht, was ich bin. Eben das will ich dir hier und jetzt erklären. Darf ich mich also mal ganz konkret vorstellen? Gut, dann höre mit jetzt genau zu…
Apple CarPlay: Wer oder was bin ich?
Auf den Markt kam ich erstmals 2014. Meine Funktion ist relativ simpel: Ich soll dein Smartphone mit dem Infotainmentsystem deines Autos verbinden. Der Sinn dahinter ist eindeutig: Ist dein Smartphone oder ein anderes Mobilgerät mit dem Infotainment deines Autos gekoppelt, kannst du beispielsweise typische Smartphone-Apps nutzen. Sinnvolle Ideen wie Navigation und Routenplanung, die Suche eines Parkhauses und Hotels oder auch lokaler Restaurants und Sehenswürdigkeiten bieten sich oftmals an – du kannst aber auch einfach Musik hören.
Der Clou: Ist dein Smartphone mit deinem Auto verbunden, ist die Nutzung solcher Apps, Telefonie, Voicemails oder selbst das Senden und Empfangen von Nachrichten deutlich sicherer. Weil du zur Bedienung der Apps den Touchscreen deines Infotainmentsystem nutzen kannst. Es ist dir wohl bekannt, dass in Deutschland die Nutzung von Handys ohne Freisprecheinrichtung verboten ist und daher Bußgelder drohen? Gut, zumal ich es dir noch einfach mache: mit meiner Spracherkennung Siri kannst du Infotainment und Smartphone per Sprachbefehl steuern.
Warum ich nicht mit Android funktioniere
Ganz wichtig ist dabei ein Punkt: Dein Smartphone muss auf dem Betriebssystem Apple iOS basieren. Nutzt dein Smartphone Android, musst du es via Android Auto oder MirrorLink in dein Infotainment einbinden. Mit mir geht das dann nicht, weil Google und mein Erfinder Apple Konkurrenten sind. Dafür kannst du mich mit allen typischen Apple-Produkten nutzen. Neben dem legendären iPhone schließt das zum Beispiel das iPad ein.
Die Verbindung von Smartphone und Auto erfolgt in der Regel über ein sogenanntes Lightning-Kabel. Ab dem Betriebssystem Apple iOS 9 ist sogar eine kabellose Verbindung möglich. Umgesetzt ist dieses „Wireless CarPlay“ bisher aber nur von BMW und MINI. Mercedes will bald folgen ebenso wie Audi. Die Ingolstädter wollen die kabellose Verbindung in allen neuen Modellen ab der Kalenderwoche 22/2018 integrieren. Gemeint sind nur wirklich neue Generationen, die auf den neuen Infotainment-Baukasten MIB2+ setzen. Das erste Modell mit diesem System ist der 2017 vorgestellte Audi A8 D5.
Welche Autohersteller auf mich setzen
Apropos BMW: Im Gegensatz zu Android Auto setzen die Münchner (bisher) allein auf mich, allerdings nur als Option. Bisher verlangte BMW einmalig 300 Euro. Seit Juli 2017 gibt es mich neuerdings in einem Abo. So kassiert BMW für mich entweder pro Jahr 110 Euro oder für drei Jahre weiterhin 300 Euro. In den USA gewähren die Bayern sogar ein Gratis-Jahr – in Deutschland nicht.
Verfügbar bin ich bei vielen anderen Herstellern wie Audi, Ford, Peugeot und Citroen, Porsche, Ferrari, Fiat Chrysler, Mercedes, Hyundai und Kia, General Motors oder Volkswagen. Selbst Toyota lässt mich seit Anfang 2018 in einem ersten Modell zu und zwar im Toyota Avalon. Die (hierzulande unbekannte) Limousine der oberen Mittelklasse ist zwar allein in den USA erhältlich, weitere Toyota-Modelle sind aber schon geplant. In ihnen soll das neue Infotainmentsystem Entune 3.0 verbaut werden. Toyotas Edelableger Lexus soll später ebenfalls folgen.
Was der Unterschied zu Android Auto ist
Übrigens: Es gibt einen großen Unterschied zu Android Auto! Ich erlaube keine fremden Apps. Mit mir kannst du also nur Apps von Apple nutzen, aber keine Apps von Dritten. Was Android Auto – nach einer „Abnahme“ der App durch Google – durchaus erlaubt. Damit sind aber keine Apps verhindert, weil Apple alle Anwendungen aus dem eigenen Portfolio anbietet. Alternativen von Drittanbietern – wie zum Beispiel Google Maps – kannst du via Apple CarPlay bisher aber nicht nutzen. Mit dem Update auf iOS 12 sollen Apps von Dritten künftig jedoch erlaubt sein.
Die Nutzung von Whatsapp ist seit neuestem bereits möglich. Konkret: seit Ende Januar 2018 und der Whatsapp-Version 2.18.20. Seither kannst du dir Kurznachrichten von deinen Whatsapp-Freunden per Siri vorlesen lassen oder selbst Nachrichten an deine Familie und Freunde diktieren.
Von daher bin ich doch eine wirklich sinnvolle Idee im Auto, oder? Setz’ also auf mich und komm’ gut an dein Ziel.