Es kommt in den besten Beziehungen vor: Du möchtest mich, dein Auto, mal so richtig umkrempeln: von einem Van oder einem Transporter in ein Campingfahrzeug.
Wer soll die Operation durchführen?
Wir haben viele Möglichkeiten: Erstens du machst es selbst, zweitens du machst es immer noch selbst, diesmal aber anders und 3. du lässt umbauen.
Du machst das selbst!
Es ist ja durchaus möglich, dass du handwerklich geschickt bist, über den nötigen Maschinen- und Werkzeugpark verfügst und dir zutraust, mein Innenleben komplett auf eigene Faust umzugestalten. Da das Internet Informationen aller Art bereithält, lässt es dich auch in diesem Fall nicht im Stich: Es gibt tatsächlich modellspezifische Tutorials, die dir Schritt für Schritt zeigen, wie man einen Wagen einer bestimmten Marke vom Van oder Transporter in ein Wohnmobil umwandelt. Meine dringende Bitte: Mute dir dabei nicht so viel zu! Außerdem musst du beachten, ob es Umbauten gibt, die vom TÜV genehmigt werden müssen, bevor du damit die Straße unsicher machen darfst. Gegebenenfalls kannst du ja auch einen geschickten Freund oder eine Freundin bei den Arbeiten mit einbinden; vielleicht hast du sogar jemanden im Bekanntenkreis, der so etwas schon einmal durchgezogen hat.
Du machst das immer noch selbst!
Es gibt für bestimmte Autotypen Umbausätze; das heißt: Vorgefertigte Elemente, die du in mich einbaust. Solche Umbausätze kannst du bei bestimmten Firmen samt Bauanleitung kaufen. Der Vorteil hierbei: Du musst das Rad nicht neu erfinden, nicht jeden Schrank selbst schreinern. Du kannst dich darauf verlassen, dass die Maße stimmen. Ein ganz wichtiger Punkt zum Schluss: Wenn du Schwierigkeiten bei meinem Umbau bekommst, wird dich (wahrscheinlich) die Vertriebsfirma für die Innenausbau-Elemente nicht im Stich lassen und bei Problemen helfen.
Du lässt umbauen
Eine Menge Firmen haben sich darauf spezialisiert, aus Transportern, Vans und anderen Fahrzeugen Wohnmobile zu machen. Bei diesen Firmen kannst du deine Inneneinrichtung zusammenstellen, genau so, wie du sie gerne hättest. Das ist wie bei der Küchenplanung. Dieser Weg kostet natürlich im Vergleich zum DIY mehr – dafür ist der buchstäblich idiotensicher…
Welches Auto macht so etwas überhaupt mit?
Meine Umgestaltung zu einem Campingfahrzeug kannst du im Prinzip mit jedem Fahrzeugtyp durchführen. Kombis, Vans und Kastenwagen sind gut geeignet, wenn du keinen Luxus suchst. Ideal für dein Vorhaben sind Transporter. Wenn du zu allem entschlossen bist, wirfst du sogar in einen PKW, den du lediglich gemietet hast, ein paar Matratzen und fährst los …
Wie genau soll der Umbau aussehen und was muss dir dein selbst gestricktes Wohnmobil am Ende bieten?
Es ist ganz erstaunlich, was du alles in mir – einem ehemaligen Van oder Transporter – quetschen kannst, wenn es darum geht, mich zu einem komfortablen Wohnmobil umzurüsten. Natürlich ist das auch immer eine Kostenfrage. Ganz wichtig ist es, dass du dir die Frage offen beantwortest, ob dein Campingausflug eine einmalige Angelegenheit sein soll. Mit anderen Worten: Willst du die Umbauten an mir so vornehmen, dass sie nur vorübergehender Natur sind, oder soll ich auf Dauer umgebaut werden? Je nachdem, wie du diese Frage beantwortest, bedeutet das natürlich einen gewaltigen Unterschied für deine Maßnahmen und Arbeiten!
Im Folgenden möchte ich der Einfachheit halber mal davon ausgehen, dass dir der erste Camping-Ausflug mit mir – deinem umgestalteten Transporter oder Van – so gut gefällt, dass du unbedingt bald wieder mit mir auf Tour gehen möchtest und deshalb die Umbauten auf Dauer ausgelegt sein sollen.
Am besten, wir beide versuchen einmal, für die Umbaumaßnahmen eine Art Prioritätenliste aufzustellen.
1. Ganz wichtig: Du musst bequem in mir schlafen können!
Dabei ist es vernünftig, auf eine ordentliche Matratze zu setzen, die dich nicht zu sehr körperlich einengt. Also Finger weg von einer 2 cm dünnen Schaumgummi-Auflage in 50 cm Breite. Da nun einmal naturgegeben in einem Transporter oder einem Van der Raum begrenzt ist, solltest du dir Gedanken darüber machen, ob du nach oben ausweichen möchtest: Ein Schlafdach (fest eingebaut) oder ein Dachzelt (bei Bedarf aufbauen) können dir viel Raum nach oben erschließen, den du für die Einrichtung eines bequemen Schlafplatzes nutzen kannst. Es gibt sogar die Möglichkeit, in den Gepäcknetzaufhängungen eines Autos ein sogenanntes Autohimmelbett aufzuhängen.
2. Kommt ein Hubdach infrage?
Mit Hubdach bzw. Aufstelldach gewinnst du in meinem Innenraum Platz, um beispielsweise bequem aufrecht stehen zu können.
3. Wie viel Platz brauchst du?
Die unterschiedlichen Erweiterungsmöglichkeiten im Dachbereich können dir eine Menge Raum verschaffen, aber ein zu mir passendes Vorzelt solltest du auch in Erwägung ziehen. Immer dran denken: Wenn es arg eng wird, kommt Stress auf.
4. Möchtest du in mir kochen?
Hier bietet sich ein Gasgrill als Kochstelle an. Wenn du es ausgefuchster magst, kaufe zusammenklappbare Camping-Koch-Module, die sich für mich bestens eignen.
5. Wie steht es um die Stromversorgung?
Zur Stromversorgung empfehle ich dir beispielsweise Solarmodule oder Geräte, die über einen USB-Anschluss versorgt werden können.
6. Möchtest du eine Campingtoilette?
Ob du eine Campingtoilette nutzen willst? Das musst du selbst entscheiden…