Der einfache Besitz eines Autos ist auf die Jahre umgerechnet meistens teurer als die reine Anschaffung. Vor allem die wiederkehrende Ausgaben pro Monat können je nach Modell ordentlich ins Geld gehen. Die monatlichen Ausgaben setzten sich aus fixen und variablen Kosten zusammen, die unabhängig davon anfallen, wie oft Du Dein Auto benutzt und in welche Modellklasse es fällt. Worauf dabei im Speziellen zu achten ist, verraten wir Dir hier.
Unterhaltskosten Auto: Fixe Ausgaben
Zu den Fixkosten, die bei einem Auto unvermeidlich sind, gehören:
- Kfz-Haftpflichtversicherung: Diese ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben. Sie deckt Schäden ab, die Du als Autofahrer anderen zufügst. Die Kosten variieren je nach Versicherungsgesellschaft, dem Fahrzeugtyp und Faktoren wie Deinem Wohnort und Deiner Schadensfreiheitsklasse.
- Kaskoversicherung: Diese Versicherung ist optional, aber besonders für neue oder neuwertige Fahrzeuge empfehlenswert. Sie schützt vor finanziellen Verlusten bei Schäden am eigenen Fahrzeug, die beispielsweise durch Unfall, Diebstahl oder Naturereignisse entstehen können.
- Kfz-Steuer: Diese Steuer hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Kraftstofftyp und dem CO2-Ausstoß Deines Autos. Die Kfz-Steuer wird jährlich fällig und ist direkt an das Finanzamt zu entrichten.
- Jährliche Nebenkosten: Zu diesen Fixkosten zählen Ausgaben für Parkgebühren, Haupt- und Abgasuntersuchung, die jährlich etwa bis zu 200 Euro betragen können.
- Garage oder Stellplatz: Die Mietkosten für einen Garageplatz oder einen Stellplatz sind ebenfalls zu berücksichtigen, insbesondere in städtischen Gebieten, wo Parkraum oft begrenzt und kostenpflichtig ist.
- Finanzierungsraten: Solltest Du Dir ein Auto finanziert haben, fallen selbstverständlich noch die regelmäßigen Raten an. Beachte hierbei stets die zusätzlichen Zinsen. Die Höhe der Raten hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Kreditlaufzeit, der effektive Jahreszins und der Kaufpreis des Fahrzeugs.
Unterhaltskosten Auto: Variable Ausgaben
Bei der Nutzung Deines Autos entstehen zusätzliche Kosten, die von Deinem Fahrverhalten und der Häufigkeit der Nutzung abhängen:
- Sprit: Der offensichtlichste Kostenpunkt ist der Kraftstoff. Die Kosten hierfür variieren je nach Fahrzeugtyp, Fahrstil und den aktuellen Kraftstoffpreisen.
- Motoröl: Der Ölwechsel wirkt sich auf die Lebensdauer und Leistungsfähigkeit des Motors aus. Die Kosten hierfür können je nach Art des Öls und des Fahrzeugs variieren.
- Jährliche Pflegekosten: Die regelmäßige Wartung und Pflege des Autos, einschließlich Autowäsche, trägt nicht nur zur Werterhaltung bei, sondern ist auch für die Sicherheit wichtig. Diese Ausgaben belaufen sich schätzungsweise auf ca. 250 Euro pro Jahr.
- Wartung und Reparaturen: Zu den Betriebsausgaben sind auch die Ausgaben für Wartung und Reparatur entscheidende Faktoren der laufenden Kosten. Dazu gehören:
- Reifenwechsel: Es ist wichtig, die Reifen regelmäßig zu wechseln, sowohl zwischen Sommer- und Winterreifen als auch bei abgenutzten Reifen, um die Sicherheit zu gewährleisten.
- Ölwechsel: Die regelmäßige Durchführung eines Ölwechsels ist entscheidend für die Pflege des Motors und unterstützt dabei, die Lebensdauer des Fahrzeugs zu verlängern.
- Reparaturen: Verschleißteile wie Bremsen, Auspuff, Batterien oder Leuchten müssen gegebenenfalls ersetzt werden. Diese Kosten können je nach Fahrzeugtyp und -zustand variieren.
Einflussfaktoren auf die Höhe der Betriebskosten
Mehrere Faktoren haben Einfluss auf die Höhe der Betriebskosten eines Fahrzeugs:
Fahrverhalten: Ein Schlüssel zur Kostensenkung
Das Fahrverhalten hat direkten Einfluss auf den Spritverbrauch und die allgemeine Abnutzung des Fahrzeugs. Dazu gehören:
- Fahrhäufigkeit: Je öfter das Auto benutzt wird, desto höher sind die Betriebskosten. Häufiges Fahren führt zu schnellerem Verschleiß und erhöhtem Kraftstoffverbrauch.
- Zurückgelegte Strecken: Lange Strecken oder regelmäßige Fahrten zur Arbeit erhöhen die Kosten, insbesondere wenn diese bei hohem Verkehrsaufkommen stattfinden.
- Durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit: Eine höhere Geschwindigkeit kann mehr Sprit verbrauchen und den Verschleiß des Fahrzeugs erhöhen. Vorausschauendes Fahren und die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzungen können helfen, den Verbrauch zu reduzieren.
Regelmäßige Überprüfungen
Die regelmäßige Inspektion des Fahrzeugs kann dazu beitragen, Probleme frühzeitig zu erkennen und größere Reparaturen zu vermeiden.
Verschleißteile: Ein Kostenpunkt, der nicht übersehen werden darf
Verschleißteile wie Bremsen, Auspuff, Batterien und Leuchten müssen regelmäßig ersetzt werden:
- Bremsen: Abgenutzte Bremsen können gefährlich sein und müssen aus Sicherheitsgründen rechtzeitig ersetzt werden. Die Kosten hierfür können je nach Fahrzeugtyp variieren.
- Auspuff: Ein beschädigter Auspuff kann zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch führen und muss ausgetauscht werden.
- Batterien und Leuchten: Diese sind essenziell für die Sicherheit und Funktionalität des Autos und müssen bei Verschleiß ausgetauscht werden.
Individuelle Faktoren: Jedes Auto ist einzigartig
Die Kosten für Wartung und Reparaturen können je nach Fahrzeugtyp und -zustand stark variieren. Ein älteres Auto benötigt beispielsweise häufiger Reparaturen als ein neueres Modell, was die Betriebskosten erhöhen kann.
Durchschnittliche monatliche Unterhaltskosten und preiswerte Modelle nach Fahrzeugklassen
Die Auswahl des passenden Autos kann die monatlichen Kosten stark beeinflussen. Die Ausgaben unterscheiden sich je nach Autotyp und Modell. Dabei spielen Anschaffungspreis, Wertverlust, Kraftstoffkosten, Versicherung sowie Wartungs- und Reparaturkosten eine wichtige Rolle.
Hier sind durchschnittliche monatliche Kosten nach Fahrzeugklassen:
Unterhaltskosten Auto: Preiswerte Modelle nach ADAC-Ranking
Die ADAC-Rankings bieten eine Orientierungshilfe, um preiswerte Modelle in jeder Fahrzeugklasse zu identifizieren. Diese Rankings berücksichtigen Faktoren wie Anschaffungspreis, Wertverlust, Kraftstoffkosten, Versicherung und Wartungs- sowie Reparaturkosten.
Kleinstwagen
Beispielsweise führt der Citroën C1 die Liste der günstigsten Kleinstwagen an, gefolgt von Modellen wie dem Skoda Citigo und dem Peugeot 108.In der Elektrovariante zeigt der Smart Fortwo Coupé EQ (ca. 382 Euro/ mtl.), sowie der Renault Twingo Electric Life (396 Euro/ mtl.) geringe Unterhaltskosten. In derselben Preisspanne findest Du auch den Fiat Panda.
Kleinwagen
In dieser Kategorie sticht der Dacia Sandero (rund 358 Euro/ mtl.) hervor, der sich durch einen niedrigen Anschaffungspreis und geringen Wertverlust auszeichnet. Für diese Preisspanne erhältst Du auch den Dacia Spring Comfort. In der Klasse der Kleinwagen überzeugt auch der Mitsubishi Space Star 1.2 Basismodell (ca. 392 Euro/ mtl.) mit niedrigen Unterhaltskosten. Im Unterhalt ab ungefähr 410 Euro im Monat bekommst Du einen Skoda Fabia 1.0 MPI Easy, sowie einen Nissan Micra IG-T 92 Visia.
SUV
SUV variieren stark in den Unterhaltskosten. Modelle wie der Suzuki Ignis 1.2 oder der Audi e-tron GT Electric Comfort gehören hier zu den günstigsten Modellen, wenn es um die monatlichen Betriebskosten geht. Ab einem Unterhalt von unter 500 Euro monatlich sichert sich der Seat Arona 1.0 TGI Style den Platz 3 beim TÜV-Report.
Untere Mittelklasse
Hier führt der Dacia Logan MCV SCe 75 Access die Liste an, bekannt für seine Kosteneffizienz und Wirtschaftlichkeit. Dicht darauf gefolgt ist der Dacia Duster TVE 100 Eco-G Essential 2WD (knapp 418 Euro/ mtl.) und der Dacia Lodgy TCe 100 GPF Comfort für rund 469 Euro im Monat. Wer um die 500 Euro für den Unterhalt übrig hat, kann zum Skoda Scala 1.0 TGI Ambition, oder Kia Ceed 1.0 T-GDI Edition 7 greifen.
Mittelklasse
Der Škoda Octavia Combi 1.5 TSI G-TEC Active DSG ist ein Beispiel für ein kostengünstiges Mittelklassefahrzeug, das sich durch einen sparsamen Erdgasmotor auszeichnet. Platz 2 sichert sich der Skoda Enyaq iV 50 für knapp 600 Euro im Monat. Darauf folgt der VW ID.4 Pure. Das Elektroauto benötigt monatliche Unterhaltskosten von 620 Euro. In der ähnlichen Preisspanne ist auch der Mitsubishi Outlander 2.0 Spirit, sowie der Mazda 6 Kombi Skyactiv-G 145 Prime Line erhältlich.
Obere Mittelklasse
Der Toyota Camry 2.5 Hybrid ist ein Beispiel für ein wirtschaftliches Modell in dieser Klasse, das sich durch einen verhältnismäßig günstigen Anschaffungspreis und niedrigen Verbrauch auszeichnet. Der Skoda Superb ist ab 57,8 Cent Unterhaltskosten pro Kilometer zu ergattern. Auch der VW Arteon 2.0 TDI SCR DSG und Lexus ES 300h Business Edition überzeugt mit niedrigen Unterhaltskosten.
Oberklasse
In der Oberklasse ist der Land Rover Range Rover Sport ein Beispiel für ein Modell, das in puncto Unterhaltskosten sehr erschwinglich ist, verglichen mit anderen Fahrzeugen dieser Klasse. Der BMW X7 ist mit 1.500 Euro verhältnismäßig preiswert in der Oberklasse. Als Elektroauto macht der Audi e-tron GT eine gute Figur, wenn es um die Unterhaltskosten geht.
Unterhaltskosten Auto: Die Gesamtkosten
Ein Autokauf bringt viele Kosten mit sich, die über den Kaufpreis hinausgehen. Informiere Dich daher vorab über laufende Kosten von Versicherung, Steuern und mögliche Parkplatzmieten. Achte auch auf Kosten wie Kraftstoff, Wartung und Reparaturen. Vorrausschauendes Fahren, die Wahl der Routen und regelmäßige Wartung können langfristig Geld sparen. Die Auswahl des Fahrzeugmodells beeinflusst ebenfalls die Gesamtkosten, denn monatliche Unterhaltskosten variieren je nach Fahrzeugklasse. Die richtige Fahrzeugwahl, basierend auf Rankings wie dem des ADAC, kann helfen, ein Modell zu finden, das den eigenen Bedürfnissen entspricht und trotzdem erschwinglich ist. Beachtest Du diese Kriterien, findest Du garantiert das richtige Fahrzeug für Dich und Deinen Geldbeutel.
Gute Fahrt!
* Quelle: https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/auto-kaufen-verkaufen/autokosten/uebersicht/