Maut & Gesetze 2019: Worauf du im Ausland achten musst

Ratgeber Ausland Reise
Lesedauer: 3 Minuten

Tag mein Freund, ich bin dein Auto. Wie ich höre, geht es bald auf große Tour? Ich freue mich. Kleines Aber: Gerade im Ausland musst du einiges beachten. Etwa Tempolimits, Rauchverbote, Warnwesten oder Maut.

Gasfuß ade: Welche Tempolimits gelten in Europa?

Fangen wir am besten mit deinem Gasfuß an. Auf deutschen Autobahnen ist der meist kein Problem, hinter der Grenze schon. In Belgien gilt zum Beispiel ein Tempolimit von 120 km/h. Ebenso in

  • Finnland
  • Griechenland
  • Luxemburg
  • Niederlande
  • Portugal
  • Schweden
  • Schweiz
  • Serbien
  • Spanien
  • Türkei

In Großbritannien darfst du nur 112 km/h fahren. Noch langsamer sind die Norweger: 90 km/h. 130 km/h erlauben hingegen:

  • Bulgarien
  • Dänemark
  • Frankreich
  • Irland
  • Italien
  • Kroatien
  • Österreich
  • Polen
  • Portugal
  • Slowakei
  • Slowenien
  • Tschechien
  • Ungarn

Innerorts gilt übrigens in der Regel 50 km/h. Ausnahmen sind Großbritannien (48 km/h) und Dänemark mit 80 km/h. Außerorts sind hingegen meist 90 km/h gestattet. Ausnahmen sind hier wieder Dänemark, Irland, Niederlande, Norwegen, Schweiz, Serbien (jeweils 80 km/h), Finnland (80 bis 100 km/h), Portugal (90 bis 100 km/h) Großbritannien (96 km/h) sowie Österreich und Polen (jeweils 100 km/h).

Blau oder nicht? Wie viel Promille sind erlaubt?

Alkohol ist ebenfalls ein Thema. Viele Länder setzen wie Deutschland auf 0,5 Promille. Einzig Polen und Schweden limitieren auf 0,2 Promille, Tschechien und Ungarn sogar auf 0,0 Promille. Großbritannien gestattet hingegen bis zu 0,8 Promille. Ausnahme ist Schottland mit 0,5 Promille.

Wichtig: Für Fahranfänger gelten in manchen Ländern geringere Werte. In Italien und Kroatien gilt striktes Alkoholverbot in den ersten drei Jahren nach Erwerb der Fahrerlaubnis bzw. bis 24 Jahre. In Österreich sowie der Schweiz gelten in den ersten zwei bzw. drei Jahren jeweils 0,1 Promille. Frankreich, Griechenland, die Niederlande und Portugal gestatten 0,2 Promille. Die Regel gilt je nach Land in den ersten zwei bis sogar sieben Jahre (Niederlande). Bußgelder nach einem Verstoß können happig ausfallen. In Dänemark ist bis zu einem Monatsverdienst fällig, in Polen bis zu 1.200 Euro.

Dingeling: Wie schaut es mit dem Handy aus?

Das Handy am Ohr ist eigentlich in ganz Europa verboten. Nur die Bußgelder sind verschieden. Spanien köpft dir mindestens 200 Euro an, Großbritannien 230 Euro. Richtig teuer ist Estland mit bis zu 400 Euro. Also nutze lieber eine Freisprechanlage.

Trotz Sonnenschein: Wo gilt Lichtpflicht?

Stattdessen knips’ lieber dein Licht an. In vielen Staaten herrscht Lichtpflicht. Etwa in Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Dänemark, Estland, Finnland, Italien, Lettland, Litauen, Mazedonien, Montenegro, Norwegen, Polen, Rumänien, Russland, Schweden, Schweiz, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn. Im Winter außerdem in Kroatien und Moldawien. Verstöße kosten je nach Land 15 bis 200 Euro.

Kampf dem Glimmstängel: Wo gelten Rauchverbote?

Außerdem gilt in einigen Ländern Rauchverbot, wenn einer der Insassen unter 18 Jahre zählt. In Italien obendrein, wenn eine Schwangere mitfährt. Die Strafen betragen bis zu 1.500 Euro (Griechenland).

Blitzdingens: Wo sind Radarwarner verboten?

Noch ärger sind die Bußgelder für die Nutzung von Radarwarnern. Wobei manche Länder das Mitführen durchaus erlauben, die Nutzung aber nicht. Die Strafen können jedenfalls drakonisch sein. In Italien beträgt das Bußgeld bis zu 3.241 Euro. In Luxemburg sogar bis zu 5.000 Euro fällig – oder bis zu ein Jahr Haft.

Liegengeblieben: Wo sind Warnwesten Pflicht?

Ein weiteres Thema sind Warnwesten. Mitunter müssen so viele Warnwesten an Bord sein, wie das Auto Sitzplätze hat. Für einen Fünfsitzer sind also fünf Warnwesten nötig. Da diese nur ein paar Euro kosten, solltest du hier nicht knausern. Obacht gilt in Portugal, das eine Mitführpflicht vorschreibt. Ansonsten gilt eine Tragepflicht beim Verlassen des Autos auf der Autobahn, teilweise auch Landstraße.

Ausnahme Deutschland: Warum die Maut normal ist

Zuletzt zur Maut, die euch Deutsche ja prompt auf die berühmte Palme bringt. Dabei ist diese längst die Norm. In Spanien oder Frankreich zahlst du in der Regel nach der gefahrenen Strecke, in Österreich kaufst du wiederum eine Vignette auf Zeit. Und zwar für zehn Tage, zwei Monate oder ein Jahr. Dieses „Pickerl“ klebst du einfach in meine Windschutzscheibe, was die meisten Staaten ähnlich handhaben.

Obacht gilt in Bulgarien, hier gelten fortan nur noch Digitalvignetten. Diese bekommst du im Netz oder an der Grenze. Zahlungen sind per Giro- oder Kreditkarte möglich, Bargeld akzeptieren die Bulgaren nicht mehr. Neu ist dafür neben einer Jahres-, Monats- sowie Wochenvignette ein Pickerl für das Wochenende. Dieses gilt von Freitag 12:00 Uhr bis Sonntag 24:00 Uhr und kostet 10 Lew bzw. rund fünf Euro.


Schönen Urlaub!