Laut einer Studie der Allianz nutzt fast jeder zweite Autofahrer das Handy während der Fahrt. Dass das nicht nur teuer werden kann, sondern auch viele Gefahren birgt, ist den meisten sicherlich klar. Was Dir genau passieren kann und mit welchen Konsequenzen Du rechnen musst, erfährst Du bei uns.
Nur mal kurz schauen
Der Griff zum Handy sobald es vibriert oder einen Ton von sich gibt ist für die Meisten mittlerweile eine fast schon natürliche Bewegung. Der anschließende Blick auf das Display, um sich dann die Nachricht anzuschauen, kann im Straßenverkehr sehr schnell sehr gefährlich werden – für Dich und für andere Verkehrsteilnehmer. Denn drei Sekunden reichen aus, um bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h eine Strecke von 42 Metern zurückzulegen – ohne dass Du dabei auf die Straße geschaut hast.
Nur mal kurz abgelenkt
Bei einem Test des ADAC wurden mehrere Ablenkungen getestet und welche Auswirkungen diese auf die Fahrweise haben. Dabei stellte sich heraus, dass der Blick aufs Smartphone die größtmögliche Ablenkung darstellt. Nicht nur wird Dein Fahrstil dadurch unruhiger, auch das Tempo variiert beträchtlich. Liest Du beispielweise eine Nachricht während der Fahrt, kann es schnell passieren, dass Du den Mittelstreifen unbewusst überfährst. Im ADAC-Test passierte das einem Drittel der Testfahrer und sie blieben im Schnitt ganze 35 Meter auf der falschen Straßenseite. Im Straßenverkehr kann dies schnell nicht nur zu einem Blechschaden führen, sondern auch zu ernsthaften Unfällen mit weitreichenden Folgen.
Die StVO wurde in Bezug auf das Nutzen von Geräten wie einem Smartphone daher 2017 verschärft. So gilt, dass nicht nur das Telefonieren, sondern auch die Bedienung verboten wurden. Damit einhergehend musst Du seitdem mit höheren Bußgeldern rechnen.
Handy am Steuer – die Regeln
Zunächst gilt: Wer am Steuer sitzt, darf das Smartphone nicht in der Hand halten und benutzen. Sobald Du also das Handy an Dein Ohr hältst, musst Du mit einer Strafe rechnen, sollte dich die Polizei erwischen. Nur in einer Notsituation, also beispielsweise bei einem Unfall, tritt dies außer Kraft. Falls Du nicht alleine mit dem Auto unterwegs sein solltest, kannst Du Dein Handy allerdings in jedem Fall an Deine Begleitung weitergeben. Folgend eine Auflistung der Regeln und Gesetze:
- Freisprecheinrichtungen sind selbstverständlich erlaubt. Achte aber darauf, dass sich Dein Handy in einer dafür vorgesehenen Vorrichtung befindet. Ein Tipp: Bestenfalls nutzt Du die Sprachbefehle während des Fahrens, damit Deine Augen immer auf der Straße bleiben.
- Ampeln oder Bahnschranken stellen keine Ausnahmen dar. Somit darfst Du Dein Handy generell nicht nutzen, wenn Dein Motor läuft. Gleiches gilt im Übrigen auch bei einer Start/Stopp-Funktion.
- Videotelefonie ist selbstverständlich auch verboten. Der Gesetzgeber hat festgelegt, dass du maximal für eine Sekunde auf das Display schauen darfst. Dies gilt als „kurzer Blick“.
- Aufgepasst: Auch wenn Du nur kurz eine Funktionstaste drückst, beispielsweise um zu schauen, ob Dein Handy nach dem Herunterfallen noch funktioniert, fällt das unter Nutzung des Handys!
Handy am Steuer – die Strafen
Wie schon eingangs erwähnt, musst Du auch mit Bußgeldern rechnen, solltest Du mit einem Handy am Steuer erwischt werden. In der Regel zahlst Du 100 Euro. Damit einhergehend musst Du Dich über einen Punkt im Fahreignungsregister, das in Flensburg geführt wird, ärgern. Solltest Du dazu noch eine auffällige Fahrweise an den Tag legen, kannst Du auch mit 150 Euro belangt werden. Nicht nur tiefer ins Portemonnaie greifst Du bei Sachbeschädigung: 200 Euro, zwei Punkte und Du musst Deinen Führerschein für einen Monat abgeben. Wenn Du wiederholt mit Handy am Steuer erwischt wirst, können härtere Strafen die Folge sein.
Handy am Steuer – in der Probezeit
Zusätzlich zu den oben genannten Bußgeldern musst Du mit weiteren Strafen rechnen, solltest Du Dich noch in der Probezeit befinden. Unter Umständen wird Dir ein Aufbauseminar aufgebrummt, dessen Kosten Du selber tragen musst. Weiterhin kann es passieren, dass Deine Probezeit um weitere zwei Jahre verlängert wird.
Kurzum: Finger weg vom Handy. Der Ärger lohnt sich schlichtweg nicht.