Frontantrieb oder Heckantrieb im Winter: Was ist besser?

Lesedauer: 4 Minuten

Wie gut Du mit einem Frontantrieb oder Heckantrieb durch die kalte Jahreszeit kommst, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Doch zunächst wollen wir kurz auf die Erklärung der möglichen Antriebsformen eingehen.

  • Heckantrieb: In diesem Fall wird das Auto über die Hinterachse angetrieben. Heißt: Die vorderen Reifen werden bei der Fahrt weniger so stark belastet.
  • Vorderradantrieb, auch Frontantrieb genannt: Hier befindet sich der Antrieb an der Vorderachse.

Außerdem gibt es noch den Allradantrieb – das Sahnehäubchen auf der Torte. Der unterscheidet sich nochmal in permanenten und zuschaltbaren Allradantrieb. Der permanente Allradantrieb funktioniert durch eine gleichmäßige Kraftverteilung auf alle Räder. Beim zuschaltbaren Betrieb hast Du die Wahl, ob Du den Antrieb über zwei oder vier Räder einschalten möchtest und kannst dich nach den Gegebenheiten bzw. den aktuellen Fahrbahnverhältnissen richten.

Ob das Fahrzeug wie beim Vorderradantrieb gezogen oder wie beim Heckantrieb geschoben wird, hat immer Effekte auf die Fahreigenschaften. In den kalten Wintermonaten sind diese Einflüsse besonders stark. Welcher Antrieb tatsächlich der Beste für Dich ist, kommt darauf an, wo und wie sich das Auto bewegen soll. Wir geben Dir einen kurzen Überblick über die Vor- und Nachteile der jeweiligen Antriebsarten.

Heckantrieb im Winter fahren

In der Regel ist der Vorderradantrieb im Winter besser geeignet als der Hinterradantrieb. Hintergrund: Wird die Straße glatt, kann – vor allem bei unangepasster Fahrweise – das Heck wegrutschen, weil die Kraftübertragung auf die Hinterachse erfolgt. Es bricht rechts und links gegebenenfalls aus. Das kann bei Fahrten bergab schwierig werden oder wenn es um die Kurven geht.

Ebenfalls problematisch kann das Anfahren auf einer Erhöhung oder an einem Berg sein: Wenn die Reifen erst einmal anfangen durchzudrehen und die Stelle, von der sich der Wagen wegbewegen soll, regelrecht poliert, musst Du vielleicht auf eine Anfahrhilfe zurückgreifen, damit das Auto von der Stelle kommt. In diesem Zusammenhang können wir Dir den Tipp geben, immer einen kleinen Beutel voll mit Sand im Auto mitzuführen, wenn es in die kalte Jahreszeit geht. Dieser kann als Anfahrhilfe wirklich Wunder wirken. Wenn alle Stricke reißen, kannst Du versuchen, die nötige Bodenhaftung zu erreichen, indem Du eine Fußmatte unterlegst.

Doch nicht alles spricht gegen den Heckantrieb im Winter: Ein Heckantrieb kann bei winterglatter Straße tatsächlich auch von Vorteil sein, insbesondere, wenn Du eine längere Steigung fahren musst. Wenn Du zum Beispiel einen Anhänger ziehst und viel Last auf der Hinterachse ruht, dann bekommen die Reifen mehr Grip. Du kannst eine Hecklast oder einen Anhänger übrigens durch ein gezielt beladenes Heck simulieren: Dazu musst Du einfach ein paar schwere Gegenstände in den Kofferraum verstauen.

Du hast Dich bereits in ein Auto mit Heckantrieb verliebt und überlegst, wie Du damit sicher durch den Winter kommst? Dann springe gleich zum nächsten Abschnitt und studiere unsere Tipps.

Diese Autos gehören bei instamotion übrigens zu den beliebtesten Modellen mit Heckantrieb:

1er BMW
3er BMW
Mercedes-Benz E-Klasse
Mercedes-Benz C-Klasse
VW ID.3

Bitte beachte: Einzelne Modelle sind mit unterschiedlichen Antriebsarten erhältlich. Hier musst Du nur noch entscheiden, welcher der Richtige für Dich ist.

Mit Heckantrieb sicher durch den Winter

Wenn die Wahl auf ein Fahrzeug mit Heckantrieb fällt, ist das kein Grund zur Panik. Denn mit dem Einhalten ein paar simpler Tricks bringt es Dich auch an kalten oder verschneiten Tagen sicher ans Ziel.

  • Winterreifen: Verwende die passenden Winterreifen und achte dabei stets auf die Mindestprofiltiefe.
  • Fahrgeschwindigkeit: Beim Abbiegen und in Kurven empfiehlt es sich, die Geschwindigkeit zu reduzieren.
  • Im Fall der Fälle: Falls das Fahrzeug doch mal ins Schleudern gerät, trete in die Kupplung und lenke behutsam gegen die Schleuderrichtung.
  • Laderaum: Für Fahrzeuge mit Heckantrieb, besonders auf verschneiten Straßen, ist es ratsam, ausreichend Gewicht im Laderaum zu platzieren. Autos mit Heckantrieb haben eine bessere Bodenhaftung, wenn sie beladen sind. Die Traktion verschlechtert sich bei ungeladenen Fahrzeugen.
  • Übung macht den Meister: Fahrsicherheitstrainings sind generell eine sinnvolle Vorbereitung für das Fahren im Winter. Auf diese Weise kann man praktische Erfahrung in verschiedenen Fahrsituationen sammeln.

Frontantrieb im Winter fahren

Selbst mit einem Frontantrieb kann die Fahrt im Winter manchmal zu einer Herausforderung werden. Beim Anfahren können die Räder durchdrehen oder wegrutschen – das kostet Nerven. Das passiert, weil das Auto nicht genug Gewicht auf der Vorderachse hat, vor allen Dingen, wenn im Kofferraum etwas Schweres liegt. Durch den Ballast im Heck wird das Vorderteil regelrecht angehoben. Deshalb solltest Du bei einem Auto mit Frontantrieb rechtzeitig die Winterreifen aufziehen, damit das Auto bei Glätte die größtmögliche Bodenhaftung bekommt.

Und falls Du in den Bergen wohnst, solltest Du bitte immer Schneeketten dabei haben, um bei jeder Wetterlage auf der sicheren Seite zu sein. Falls es doch einmal mit dem Anfahren nicht klappen will: Lass jemanden kurz auf meiner Motorhaube Platz nehmen. Das hilft.

Denk bitte immer daran: Der Wagen kann über die Vorderachse beim Lenken wegrutschen, wenn nicht genug Gewicht darauf liegt. Das kann die Fahrt bei unangepasster Fahrweise gefährlich machen. Bei der Bremsstabilität musst Du vor allen Dingen in Kurven mit Gefälle nach unten die besonderen Eigenschaften eines Frontantriebs berücksichtigen, wenn es glatt ist. Ansonsten hat es natürlich seine Vorteile, dass Dir der Vorderradantrieb eine relativ hohe Fahrstabilität beim Beschleunigen bietet, selbst dann, wenn die Fahrbahn rutschig ist, weil das Auto hinter der Vorderachse praktisch hergezogen wird.

Das sind übrigens die beliebtesten Modelle mit Vorderradantrieb bei instamotion:

Volkswagen Golf
Audi A4
Volkswagen Polo
BMW X1
Audi A3

Bitte beachte: Einzelne Modelle sind mit unterschiedlichen Antriebsarten erhältlich. Hier musst Du nur noch entscheiden, welcher der Richtige für Dich ist.

Frontantrieb oder Heckantrieb im Winter?

Wenn Du dort wohnst, wo Schnee und Winterwetter zur Tagesordnung gehören, solltest Du Dir vielleicht einen Allradantrieb gönnen statt Dich zu fragen, ob ein Frontantrieb oder Heckantrieb die bessere Wahl wäre. Sofern es sich um einen zuschaltbaren Antrieb handelt und er im Sommer ausgeschaltet bleibt, spricht nicht einmal ein etwas höherer Spritverbrauch dagegen. Da zählen nur die Argumente für eine höhere Fahrstabilität und Sicherheit, vor allen Dingen in glatten Kurven. Je nach Wohnlage ist es wirklich wichtig, sich bei Steigungen stets auf eine gute Traktion verlassen zu können – permanent oder zuschaltbar, ganz wie Du möchtest. Geländewagen zum Beispiel, haben grundsätzlich einen Allradantrieb, wie etwa der Jeep Compass, Land Rover Range Rover Evoque oder der Ford Ranger.

Du bist Dir noch nicht sicher, ob ein Allradantrieb, Frontantrieb oder Heckantrieb die richtige Wahl für den Winter ist? Dann findest Du hier eine Auswahl geeigneter Winterautos unterschiedlichster Antriebsarten.