Ich bin eine Dashcam – wenn es im Auto kracht, muss ich, weil ich ganz vorne sitze, sozusagen als Erste den Kopf hinhalten. Bei den Crashtests 2018/2019 war ich natürlich dabei. Lass dir erzählen, was ich dabei gesehen habe:
Nicht kaputt zu kriegen: Mercedes A-Klasse, Audi Q3 & Lexus
Die Tester muten den Autos wirklich etwas zu: Frontalaufprall, schräger bzw. seitlicher Aufprall; die finden heraus, was passiert, wenn ein Fahrzeug voll in einen Pfahl brettert, denn das ist ganz etwas anderes als der Treffer, den ein Auto wegstecken muss, wenn es volle Breitseite zur Sache geht. Die Testbedingungen sind genormt – klar, das ist nötig, damit das Ergebnis auch etwas aussagt.
Die Daten werden in alle möglichen Richtungen ausgewertet, bevor den Autos Sterne für ihre Sicherheit verliehen werden. Für mich als Dashcam ist es wirklich nervenzerfetzend, wenn es volle Kanne auf den Prellbock zugeht. Für jeden der getesteten Wagen gibt es ein Video bei Youtube – schaut es euch an und seht, was ich gesehen habe.
Beurteilt wird nicht nur der Insassenschutz, also das Verletzungsrisiko für Kinder und Erwachsene an Bord, sondern auch der Fußgängerschutz. Außerdem fragen die Tester, welche Assistenzpakete ein Automodell hat. Als Maschine kann ich mit Fug & Recht behaupten: Unsereiner reagiert schneller und präziser als ein Mensch, wenn es um bestimmte Dinge geht. Wer an Bord seines Fahrzeuges also einen Notbremsassistenten, einen Speed-Limiter und / oder ein Spurhaltesystem besitzt, fährt deutlich sicherer, als einer, der in einer Karosse ohne diesen Hightech-Kram reist. Außerdem entscheidet im Falle eines Falles die Zahl und Lage der Airbags darüber, was du abbekommst. Bis ich bei dem Test zugesehen habe, wusste ich gar nicht, dass es Knie-Airbags gibt – aber jetzt finde ich die sowas von klasse!
Der Testsieger in puncto Sicherheit: Mercedes A-Klasse
Der Testsieger bekommt in der Abschlussbewertung bescheinigt, dass für Fahrer und Fahrgäste, für Kinder und Erwachsene ein „durchgehend geringes bis sehr geringes Verletzungsrisiko besteht“. So eine positive Bewertung hat mich schon erstaunt – schließlich bekomme ich auf Deutschlands Straßen so einiges zu sehen! Damit es zu diesem guten Gesamturteil kommt, ist die Mercedes A-Klasse ausgestattet mit Gurtkraftbegrenzern, Gurtstraffern, optischen und akustischen Gurtwarnern, Kopfairbags, vorne mit Seitenairbags (optional für hinten möglich) sowie einem Knieairbag für den Fahrer. Kindersitze lassen sich hinreichend befestigen. Für die Insassensicherheit ergibt sich ein Wert von satten 96 %. Mit 92 % ist der Fußgängerschutz ausgezeichnet – eine unverhoffte Begegnung A-Klasse / Fußgänger muss also nicht zwangsläufig fatal verlaufen.
Platz Zwei und Drei knapp hinter dem Spitzenreiter
Ähnlich positiv hat der Test die Modelle Audi Q3 und Lexus ES gesehen und ebenso wie die A-Klasse mit 5 Sternen bewertet. Der Audi Q3 erhielt für die Insassensicherheit 95 %, für die Fußgängersicherheit 76 % und lässt sogar den Testsieger mit 85 % bei der aktiven Sicherheit um satte 10 Prozentpunkte hinter sich. Der Lexus ES wurde beim Insassenschutz mit 91 %, beim Fußgängerschutz mit 90 % und bei der aktiven Sicherheit mit 77 % bewertet.
Volle Sicherheit gibt’s nicht nur für Luxusautos
Ich habe mich ja auch schon beim Autohändler umgesehen und weiß, was die drei Testsieger so kosten – Premiumklasse halt. Da sind dann auch Premiumpreise angesagt.
Zum Glück gibt es eine anständige Portion Sicherheit unterhalb der gehobenen Preisklasse: Der ebenfalls untersuchte Ford Focus erhielt in der Gesamtbewertung 5 Sterne. (Die gab es ab 80 % in der Gesamtbewertung.) Klar, das Gesamtergebnis liegt deutlich unterhalb von dem für die Spitzenreiter des Tests – statt 90 % fährt der Ford Focus nur 80,8 % in der Gesamtnote ein – aber dafür kostet er auch deutlich weniger als die 30.000 Euro, die Mercedes gern für seine A-Klasse in der Basisversion hätte.
Voll vor die Wand gefahren: Suzuki Jimny, Jeep Wrangler, Fiat Panda
Allen Ernstes: Auch wenn ihr noch so genau hinschaut – beim Fiat Panda werdet ihr keinen einzigen Stern in der Bewertung finden. Der Insassenschutz wird als „nicht zeitgemäß“ beschrieben, das Verletzungsrisiko für die 1. Sitzreihe als “teilweise hoch”, für die 2. Sitzreihe als “sehr hoch” eingestuft – besonders für Kinder. Der Jeep Wrangler hingegen konnte nur 1 Stern für sich verbuchen, der Suzuki Jimny lediglich 3.
Tut mir also einen Gefallen: Wenn ich euch demnächst in einem Auto sitzen sehe, dann steigt in eines ein, das euch sicher von A nach B bringt!