Ich grüße dich, mein Name ist Carsharing. In vielen Großstädten bin ich schon lange Trend, weswegen auf mich immer mehr Autobauer setzen. Ich sage nur car2go oder DriveNow. Diese Dienste werden von Größen wie Mercedes-Benz oder BMW betrieben…und jetzt sogar gemeinsam! Volkswagen war ebenfalls schon aktiv, stellte seinen Dienst Quicar jedoch wieder ein. Macht aber nichts: Mit We Share wagt VW 2019 einen Neustart – mithilfe von Elektroautos.
Wobei: Carsharing ist nicht gleich Carsharing. Mich gibt es in verschiedener Form oder vielmehr in drei verschiedenen Varianten. Diese möchte ich dir samt ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen gern erklären.
Klassisch: Was ist stationäres Carsharing?
Das klassische Carsharing ist das stationäre Carsharing. In dieser Version bin ich dem Namen nach an feste Stationen gebunden. Willst du also ein Auto mieten, um kurz in die Stadt zu fahren, leihst du mich an einer solchen Station aus. Vergleichbar ist das stationäre Carsharing mit einem klassischen Autovermieter, der ebenfalls an einen festen Ort gebunden ist. Beim stationären Carsharing kannst du dagegen ein Auto für Stunden oder auch nur Minuten buchen.
Stationäres Carsharing ist meine älteste Variante. Vorteil: Die Kosten der Kurzzeitmiete sind relativ gering. In der Regel sogar günstiger als ein klassischer Autovermieter. Dennoch stehen dir in der Regel viele verschiedene Fahrzeuge parat: vom Kleinwagen bis zum SUV und sogar Kleintransporter. Außerdem findest du mich immer am gleichen Ort.
Andererseits biete ich als klassisches Carsharing einige Nachteile. Denn das Mietauto musst du auch wieder an der festen Station abgeben. Somit hast du vielleicht einen gewissen Weg zu erledigen: von Wohnung, Arbeitsplatz, Bahnhof oder von wo auch immer zur Carsharing-Station und zurück. Entsprechend bist du auf deine eigene Muskelkraft oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Außerdem musst du beim stationären Carsharing oft reservieren, was eine spontane Fahrt an den Baggersee eventuell ausschließt.
Modern: Was ist flexibles Carsharing?
Diesen Makel räumt das flexible Carsharing aus. Feste Stationen gibt es bei dieser Variante keine. Stattdessen stehen die Fahrzeuge quasi überall im Geschäftsgebiet. Speziell lackiert und dem Logo des Carsharers versehen, fallen die Fahrzeuge prompt auf. Durch die Fahrten der Kunden verteilen sich die Wagen von selbst.
Die Vorteile des flexiblen Carsharing liegen damit auf der Hand. Statt zu einer festen Station gehst du raus auf die Straße und findest prompt ein freies Fahrzeug. Zugegeben gehört etwas Glück dazu. Dafür brauchst du nicht zu reservieren, was aber dennoch möglich ist. Zum Beispiel, wenn du zu einem festen Termin unbedingt ein Fahrzeug brauchst. Wo das nächste freie Auto steht, zeigt dir übrigens dein Smartphone via App an. Ebenfalls per App (oder Chipkarte) öffnest und startest du das Auto. Die Abrechnung erfolgt schließlich über dein Kundenkonto. Einfacher geht es nicht.
Ein Nachteil des flexiblen Carsharings sind die etwas höheren Kosten. Neben Minuten wird alternativ nach Kilometer berechnet, mitunter sogar beidem. Dennoch ist das flexible Carsharing immens am Wachsen. Beispiel car2go: Der Dienst von Mercedes unterhält mittlerweile an zahlreichen Standorten in Deutschland, Europa und sogar den USA Tausende Fahrzeuge. Meist mit dem smart fortwo – mittlerweile aber auch Mercedes B-Klasse, CLA und GLA.
Neu: Was ist privates Carsharing?
Die neueste Idee ist privates Carsharing, also das Teilen deines privaten Autos mit Freunden, Bekannten, Nachbarn und Familie oder auch komplett Fremden Das macht Sinn: Zum einen kostet dein Auto auch bei Nichtgebrauch Geld. Denke nur an Steuern und Versicherung. Zweitens ist dein Auto vermutlich pro Tag kaum eine Stunde in Gebrauch. Warum also nicht mit dem Fahrzeug Geld verdienen, indem du es verleihst?
Die Vorteile von privatem Carsharing sind daher schnell aufgezählt. Erstens: Dein Auto bringt dir Geld ein, was im besten Fall die Kosten ausgleicht. Zweitens: Vor allem in ländlichen Gebieten ist privates Carsharing eine tolle Idee, mit der du dein Fahrzeug optimal auslasten kannst. Drittens: recht günstige Preise, zumindest für den Mieter. Viertens: eine extrem große Vielfalt an Fahrzeugen.
Auf der anderen Seite birgt privates Carsharing Nachteile. Zum Beispiel brauchst du die nötige Plattform. Diese findet du mit Portalen wie Drivy oder SnappCar oder der Smartphone-App CarUnity von Opel. Außerdem sind die Fahrzeuge mitunter älter und somit nicht auf dem neuesten Stand der Technik. Sei es bei den Assistenten, beim Komfort, bei der Vernetzung, bei den Motoren. Für die Versicherung ist in der Regel der Vermittler zuständig. Dennoch droht Ärger durch Betrug und Diebstahl, bei welchem keine Versicherung haftet. Also weder deine eigene noch die des Vermittlers, da eine Haftung bei Betrug eventuell ausgeschlossen ist.