Fahrbericht VW Passat

Guten Tag, ich bin der VW Passat. Neben Golf und Polo bin ich einer der Klassiker im VW-Programm und dir daher sicher bekannt. Zugegeben: Als Mittelklasse bin ich teurer als meine zwei kleineren Brüder und daher weniger gefragt. Dennoch können sich meine Zahlen sehen lassen – ebenso wie meine Geschichte, die Anfang der 1970er begann. Kein Wunder, dass ich mittlerweile in achter Generation im Handel stehe.

VW Passat: Was ich mit dem „B“ zu tun habe

Volkswagen macht es sich bei meiner Generation einfach und kennzeichnet sie mit einem B und einer Ziffer. Entsprechend fing alles mit dem VW Passat B1 an. Wobei: Neu war ich damals nicht, sondern vielmehr eine Ableitung vom Audi 80. Dieser erschien 1972, während ich 1973 – also ein Jahr später – das Licht der Welt erblickte. Eigentlich sollte ich Typ 511 heißen. Irgendwie traten jedoch zu jener Zeit bei VW vielmehr Namen statt Nummern auf. So taufte mich mein Hersteller nach den Passat-Winden. Meine erste Generation (intern Typ 32) war eine recht kantige Schräghecklimousine von jeweils 4,20 m Länge, 1,62 m Breite und 1,36 m Höhe. In den USA rollte ich 1974 als VW Dasher auf den Markt, mein späterer Kombi sogar als Audi Fox.

Zum Oktober 1980 rollte VW meine zweite Generation in den Handel – der Typ 32B. Optisch blieb ich meinem ersten Modell treu, dennoch war ich als Passat B2 eine wahre Neuentwicklung samt mehr Länge (+ 235 mm), Breite (+65 mm) und Höhe (+25 mm). Neben der Schräghecklimousine, Kombilimousine und Kombi gab es mich mit einem Stufenheck. Allerdings war ich in dieser Version besser ausgestattet und hieß VW Santana. Weitere Neuheiten waren später mein erster Diesel (1982) sowie meine Allradversion Passat Variant Syncro (1984).

VW Passat: Warum ich Geschichte schrieb

Mit meiner dritten Generation Typ 35i ging ich ab 1988 vor allem optisch neue Wege. Ich war nun runder und besaß quasi keinen Grill mehr. Ihn hatte Volkswagen ganz tief unten eingebaut, während meine obere Front dagegen geschlossen war. Dennoch nutzte ich nach wie vor dieselbe Plattform und viele Bauteile meines Vorgängers. Die wirkliche Neuheit war mein nun quer eingebauter Motor, womit mein Innenraum größer wurde. Bei den Karosserieversionen gab es nur noch zwei Varianten: Die Limousine und der Kombi.

Mit dem Passat B4 bzw. Typ 3A folgte 1993 meine vierte Generation. Sie hatte nun wieder einen typischen, wenn auch flachen Grill zwischen den nach wie vor eckigen Doppelscheinwerfern. Jenen Grill nannte VW kurioserweise Happy-Face-Grill. Im Fazit war aber auch meine vierte Generation nur eine Weiterentwicklung des Typ 35i, deren optische wie technische Änderungen im Detail lagen. Beispielsweise waren meine vorderen Blinker nun im Stoßfänger verbaut und mein Heck zeigte wiederum größere Rücklichter sowie eine neue Kofferraumklappe. Der größte Clou aber war der Eurobag. Er machte VW zu einen der ersten Volumenhersteller, die in der Kompakt- bzw. Mittelklasse einen Airbag anboten. Er kostete in der Regel jedoch einen Aufpreis. Mit dem Passat B4 wurde das Airbag Serie, ebenso wie ein Beifahrerairbag, ABS, Seitenaufprallschutz oder Gurtstraffer.

VW Passat: Wie ich nach China kam

Mit dem Passat B5 bzw. Typ 3B folgte 1996 endlich eine Neuentwicklung, die auch optisch „neuer“ wirkte. Hinzu kam, dass mein Motor nun wieder längs eingebaut wurde. Apropos Motor: Meine Antriebe bezog ich vom damals neuen Audi A4 B5, mit dem ich mir auch meine Plattform PL45 teilte. Das Highlight dieser Generation war insbesondere das gute Platzangebot im Fond.

Im Jahr 2005 – also erst neun Jahre später – wurde mit dem Typ 3C meine sechste Generation in den Handel geliefert. Mit ihr baute VW meinen Motor erneut quer ein. Dafür gab es nun FSI-Triebwerke (Direkteinspritzung) und DSG (Direktschaltgetriebe). Neben Limousine und Kombi kam ich zudem als Viertürer-Coupe Passat CC in den Handel. In China wurde ich obendrein bei FAW-Volkswagen als VW Magotan (Limousine) und VW Variant (Kombi) produziert. Mit dem VW Passat B7 bzw. Typ 3C/36 kam 2010 meine siebte Generation zum Händler, die aber nur bis 2014 Bestand hatte. Im gleichen Jahr folgte mit dem Typ 3G bereits meine achte und aktuelle Generation, die nun sogar als Passat GTE (Plug-in-Hybrid) erhältlich ist.

VW Passat: Wo meine Schwachstellen liegen

Natürlich habe auch ich Schwachstellen. Speziell bei meinen Dieseln gilt Obacht – Stichwort Dieselgate. Außerdem gilt bei meinen technisch eng verwandten Generationen B6 und B7 die Ölpumpe als anfällig. Ein weiteres Manko: Als Gebrauchtwagen habe ich meist recht hohe Laufleistungen auf dem Tacho.

Denke aber daran: Du kannst dir erst eine Meinung bilden, wenn du mich selbst gefahren hast. Du wirst sehen, dass du mit mir durchaus Fahrspaß haben kannst!