Hello and good day, ich bin der MINI One. Als Brite spreche ich natürlich Englisch. Was ich allerdings nicht verstehe: Obwohl ich traditionell einen Kleinwagen stelle, schreibt sich mein Hersteller groß. Doch egal, es geht um mich. Und wenn ich ehrlich bin: Ich verwirre mich selbst. Du kannst mich nämlich in vielen Versionen haben und doch bin ich immer derselbe.
Fakt ist, ich habe eine ewig lange Tradition. Mein Ursprung reicht zurück bis ins Jahr 1959. Damals entwickelte die British Motor Corporation (BMC) einen neuen Kleinwagen mit quer eingebauten Vierzylinder und einer – für damalige Verhältnisse – ganz neuen Karosserie. Das war ich bzw. mein Urahn. Fast unverändert lief ich dann 41 Jahre lang vom Band. MINI heiße ich zwar erst seit 1969. Mit fast 5,4 Millionen gelte ich jedoch bis heute als meistverkauftes britisches Autos überhaupt. Dennoch: Im Jahr 2000 war Schluss, weil mein Hersteller pleite war.
MINI One: Wie ich plötzlich Deutscher wurde
Die Rettung kaum ausgerechnet aus Deutschland und zwar durch BMW. Die Münchner kauften damals Land Rover, MG und Rover – und mich, da ich mittlerweile Rover gehörte. Und allein mich behielt BMW. Meine Entwicklung wurde daher nach München verlegt. Schon im Sommer 2001 feierte ich mein Comeback. Meine erste Generation der BMW-Neuzeit kam als klassischer „Hatch“ in den Handel. Also als Hatchback, hierzulande als Steilheck oder Kombilimousine bekannt. Hier wird es etwas kompliziert mit mir.
Denn MINI One war (und ist) quasi meine Basisversion. Daneben gab (und gibt) es zahlreiche weitere Varianten von mir. Etwa den MINI One D, meine Dieselversion. Oder den MINI Cooper, meine Sportversion. Intern nannte BMW diese Modelle allesamt R50. Im Juli 2014 folgte der R52, das MINI Cabrio. So lief ich bis zum Sommer 2006, als Cabrio sogar bis zum Sommer 2008 vom Band.
MINI One: Warum ich ein rollendes „R“ bin
Meine zweite Generation folgte 2006 mit dem R55. Das war eine ganz neue Version, weswegen BMW mir auch einen neuen Namen gab: MINI Clubman. Die meisten nennen mich den Kombi von MINI. BMW mag diese Bezeichnung für mich aber nicht so gern. Nach dem R55 ging es dann Schlag auf Schlag. Immer mehr Versionen von mir kamen auf den Markt. Der R56 stellte ab 2006 den neuen Hatch, der war dagegen R57 mein neues Cabrio. Weitere Versionen waren der R58 (Coupé), der R59 (Roadster), der R60 (Countryman) und der R61 (Paceman). MINI Countryman sowie MINI Paceman stellten dagegen SUV-Versionen von mir.
Nach BMW-Zeitrechnung kam dann 2014 meine dritte Generation auf dem Markt. Gott sei Dank strich BMW meine zahlreichen Modellversionen zusammen. Aktuell bin ich nur noch in fünf Versionen verfügbar. Zuerst kam der neue MINI Hatch auf den Markt. Dieser war allerdings gleich doppelt als Drei- (F56) und Fünftürer (F55) verfügbar. Mit dem F54 folgte 2015 der neue MINI Clubman, mit dem F57 außerdem das neue MINI Cabrio (2016) und letztlich mit dem F60 der neue MINI Countryman (2017).
MINI One: Alles andere als gewöhnlich
Du siehst, ich bin verwirrend. Was ich jedoch immer behielt, war mein Design. Bis heute erkennt mich jeder als typischen MINI. Zugegeben: Mit der Zeit wurde ich größer. Meine Optik ist jedoch bis heute dieselbe wie zu meinen Urzeiten. MINI One nennt mich heute übrigens kaum noch jemand. Sogar BMW verkauft mich mittlerweile als Drei- und Fünftürer, Cabrio, Clubman oder Countryman. Mein nächstes Kapitel ist bereits geplant. Als MINI Electric komme ich 2019 als Elektroauto auf den Markt. Eine Vorschau auf meinen Stromer zeigte BMW auf der IAA 2017 mit dem MINI Electric Concept. Geplant bin ich in Serie übrigens als Dreitürer.
Teilelektrisch kannst du mich sogar schon jetzt kaufen. Als MINI Cooper S E Countryman All4 gibt es mich seit 2017 als Plug-in-Hybrid. Bis zu 40 km schaffe ich rein elektrisch, was meinen Verbrauch auf 2,1 bis 2,3 l/100 km drückt. Für Großstädter bin ich daher einen tolle Option. Zumal ich in zwei bis drei Stunden neu geladen bin, womit ich die nächsten 40 km stromern kann. Berüchtigt bin ich aber bis heute eher für mein sportliches Gokart-Feeling.
Meine früheren Modelle können durchaus Probleme machen. Mein Fond ist eher eng sowie mein Kofferraum nicht der größte. Die Motoren meiner ersten Generation neigen zu Ölverlust. Bei der HU schneide ich dagegen meist besser ab als der Schnitt. Auch der ADAC attestierte mir eine „überdurchschnittliche Pannensicherheit“.
Machen wir es kurz: Fahr’ mich einfach und bilde dein eigenes Urteil. Aber sei vorsichtig. Wenn du mich einmal gefahren bist, wirst du mich nie wieder abgeben wollen.