Servus, ich heiße Mercedes A-Klasse. Bei Mercedes stellte ich als Kompakter das Einstiegsmodell dar, sodass es unter mir nichts mehr gibt. Möglich, dass dies der Grund für meine Beliebtheit ist. Tatsächlich gelte ich bei Mercedes neben der C-Klasse als einer der Topseller.
Meine direkte Konkurrenz sind jedenfalls der Audi A3 und der BMW 3er. Tatsächlich liefere ich mir mit der bayerischen Konkurrenz Jahr für Jahr einen harten Kampf. Mitunter habe ich in hier die Motorhaube vorn – mitunter mit dem A3 bzw. 3er.
Mercedes A-Klasse: Wieso ich ein „Sandwich“ bin
Alles begann mit der Studie A im Jahr 1993. Sie feierte auf der IAA Premiere und zwar doppelt: mit einem klassischen Verbrenner und mit einem alternativen Elektroantrieb. Ich konnte überzeugen und rollte 1997 als erster kompakter Mercedes-Pkw mit Frontantrieb in den Handel. Allerdings verzichtete Mercedes auf die E-Version und setzte allein auf klassische Verbrenner. In meinem Fall boten diese über die Jahre diverse Benziner und Diesel mit 82 bis 140 PS an.
Intern nannte mich Mercedes übrigens W 168. Besonders interessant war mein Sandwichboden. Das System aus Längs- und Querträgern erlaubte mir eine kompakte Bauweise, aber dennoch eine hohe Sicherheit wie bei größeren Fahrzeugen. In dem Boden waren zudem Batterie, Abgasanlage und Kraftstofftank untergebracht. Ein Minuspunkt war dafür meine recht kurze Motorhaube, wodurch ich trotz 3,56 m Länge recht wenig Platz im Innenraum bot. Trotzdem schuf ich mir prompt eine Fangemeinde. Insbesondere ältere Semester schätzen an mir die hohe Sitzposition sowie dank großer Fenster die gute Rundumsicht.
Warum man mich Purzel nannte
Ich sorgte schnell für negative Schlagzeilen. Schuld waren die Schweden, die mich einem Elchtest unterzogen. Bei dem kippte ich ohne jede Eleganz um, was mir Spitznamen wie „Elch“ oder „Purzel“ einbrachte. Schlimmer war allerdings der Spott in den Medien. Meine Verkaufszahlen explodierten trotzdem. Allein in Deutschland wurde ich 1999 über 100.000 Mal verkauft.
Im Oktober 2004 folgte meine zweite Generation, der W 169. Neben dem bekannten Fünftürer gab es die A-Klasse nun auch als Dreitürer. Was blieb, war der Sandwichboden. Ebenso wie der „schräge“ Einbau meines Motors, der bei einem Frontalcrash unter meine Fahrgastzelle geschoben wurde. Überhaupt setzte Mercedes auf die Karte Sicherheit: ESP, Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer, aktive Kopfstützen sowie adaptive Front- und Kopf-Thorax-Airbags waren generell Serie. Gegen Aufpreis gab es außerdem Seitenairbags im Fond und Windowbags. Entsprechend schaffte ich beim Euro NCAP Crashtest die Bestwertung von fünf Sternen.
Wie die Mercedes A-Klaasen den Wandel schaffte
Knapp acht Jahre später rollte im September 2012 mit dem W 176 meine dritte Generation auf den Markt. Schon optisch machte ich mit diesem Modell klar: ich bin durch und durch neu. Zwar behielt ich das Konzept einer kompakten Kombilimousine mit fünf Türen – gestrichen war dafür mein Sandwichboden. Stattdessen nutzte ich wie die Mercedes B-Klasse sowie meine neuen Geschwister CLA-Klasse (Kompaktlimousine) und GLA-Klasse (Kompakt-SUV) die Plattform MFA (Modulare Frontantriebsarchitektur). Davon ab zeigte ich eine deutlich agilere Optik. Auch weil ich nun bei 4,29 m Länge ganze 18 cm flacher und 2 cm breiter war. In Höhe und Breite kam ich somit auf 1,43 und 1,78 m. Im Fazit war damit die frühere Idee eines Minivans Geschichte, Mercedes zielte nun auf jüngere Fahrer. Das wurde auch bei den Motoren deutlich: Meine Leistung reichte von 90 bis 381 PS in meiner AMG-Version.
Meine neue vierte Generation – der W 177 – feierte gerade 2018 Premiere. Ganze 12 cm länger (4,42 m) bietet die A-Klasse nun zudem 3 cm mehr Radstand (2,73 m). Auch in Breite und Höhe habe ich ein wenig zugelegt. Das USP ist aber vielmehr meine nun 20 cm breitere Kofferraumklappe, die bisher wirklich recht schmal ausfiel. Dazu spendierte mir Mercedes neue Assistenten, mit denen ich nun sogar teilautonom fahren kann. Meine Motoren sind obendrein allesamt mit einem Partikelfilter versehen, während meine AMG-Versionen als Mildhybrid geplant werden.
Mercedes A-Klasse: Gibt es Probleme mit mir?
Ich kann leider nicht leugnen, dass ich dir durchaus Ärger machen kann. Speziell meine zweite Generation neigt zu Rost an den Falzen in Türen und Haube. Grund ist ein Fehler in der Produktion bei den Baujahren 2004 bis 2006. Meine erste Generation fiel wiederum beim DEKRA Mängelreport 2011 als anfällig auf. Obacht solltest du daher bei Federn, Motoren, Bremsschläuche und Hinterachslager haben. Meine dritte Generation hat dagegen vor allem eine Schwäche: Selbst als Gebrauchter bin ich rech teuer.
Mein Tipp: Fahre die Mercedes A-Klasse und du wirst sehen, dass wir Spaß haben können.