Moshimoshi. Achso, du kannst kein Japanisch? Dann auf Deutsch: Hallo, ich bin der Honda Civic. Es mag arrogant klingen, aber eine große Vorstellung meinerseits ist wohl kaum nötig. Als Hondas Kompakter bin ich auf der ganzen Welt bekannt. Meine Konkurrenz bildet das Einmaleins der Szene. Dazu gehören Ford Focus, VW Golf, Mazda3, Hyundai i30 oder Toyota Auris bzw. Corolla.
Ich selbst bin allerdings auch nicht ohne, zumal ich mittlerweile seit 1972 und damit über 40 Jahre im Handel stehe. Kein Wunder also, dass ich bei Honda das Volumenmodell schlechthin bilde. Alleinig bis 2014 setzte Honda 18,5 Millionen Einheiten von mir ab. Im Ranking der meistverkauften Autos landete ich damit auf dem sechsten Platz. Mit rund 819.000 verkauften Modellen erreichte ich 2017 Platz vier; hinter Corolla, Ford F-Serie und Golf.
Honda Civic: Über meine japanischen Wurzeln
Anfangs war ich ein reiner Japaner. Das heißt: Ich wurde allein in Japan gebaut und von dort in alle Welt verschifft, was bis zu meiner vierten Generation so bleiben sollte. Den Marktstart feierte ich 1972 natürlich ebenfalls zunächst in Japan. Nach Deutschland kam ich allerdings schon zwei Jahre später, also im Jahre 1974 – als Honda Civic 1200 mit 54 PS. Ich gebe zu: Schön war meine erste Generation nicht. Auch die Zweite ab 1979 war keine Augenweide. Sie folgte mit ihrem kantigen Design aber eben der damaligen Mode. Durch meinen Erfolg konnte ich schon 1982 die Marke von drei Millionen gebauten Modellen knacken.
Nur ein Jahr später folgte 1983 meine dritte Generation. In dieser gab es mich in einer wahren Vielfalt: als Hatchback (Dreitürer mit Steilheck), Viertürer mit Stufenheck, Coupé (CRX) und Van (Shuttle). Letzterer ersetzte meinen Kombi und gilt heute als einer der Vorläufer der modernen Vans. Dabei war mein Design recht bieder. Auch meine Antriebe lieferten nur 54 bis maximal 125 PS, wobei der Topmotor meinem Coupé vorbehalten war.
Honda Civic: Wie ich in die weite Welt zog
Mit meiner vierten Generation ab 1987 änderte sich dann vieles. Mein Design wurde runder und damit gefälliger. Außerdem war ich der erste Honda in Großserie mit einer Einzelradaufhängung an doppelten Querlenkern (Double Wishbone). Sämtliche Motoren setzen nun auf vier Ventile. Außerdem ging ich in die Welt hinaus: Erstmals lief ich außerhalb Japans vom Band. Heute werde ich sogar in elf Fabriken auf der ganzen Welt gebaut. Was blieb waren meine Versionen als Drei- und Viertürer sowie Shuttle.
Meine fünfte Generation folgte 1991, bei der Honda – zumindest in Europa – meinen Van strich. Dafür gab es mich fortan als Roadster mit herausnehmbaren Dach und 160 PS. Generation Nummer sechs kam schließlich im Jahr 1995 ins Autohaus. Für Europa wurde ich nun im englischen Swindon produziert. Im gleichen Jahr konnte ich zehn Millionen gebaute Einheiten feiern. Zwei Jahre später wurde eine Erdgasversion von mir namens Honda Civic GX NGV präsentiert. Im März 2001 brachte Honda letztendlich meine siebte Generation auf den Markt. Nur ein Jahr später konnte man mich erstmals mit einem Diesel erwerben, den Honda von Isuzu bezog. Zwei Jahre später waren 15 Millionen Modelle von mir gebaut.
Honda Civic: Warum ich als Pionier gelte
Meinen nächsten großen Coup landete ich mit dem Honda Civic IMA 2004 – erstmals war ich als Hybrid erhältlich. Allerdings konnte sich das Kürzel IMA nicht etablieren. Daher nannte mich Honda später schlicht Civic Hybrid. Im Jahre 2010 verschwand ich zugunsten des neuen Honda Insight vollkommen. Vier Jahre zuvor anno 2006 kam jedoch meine achte Generation auf den Markt. Nur vier Jahre später stellte Honda meinen Verkauf in Japan ein. Auf anderen Märkten ging es dagegen weiter wie bisher: Anfang 2012 erschien die schließlich neunte Generation. Nur drei Jahre später hab es bereits meine Zehnte, die bis heute brandaktuell ist.
Honda Civic Type: Wie ich zur Legende wurde
Die „Legende“ verdanke ich weniger meinen zehn Generationen, sondern meiner Sportversion – dem Honda Civic Type R. Auf den Markt kam dieser erstmals im Jahr 1997. Meine neueste Version steht seit 2017 zum Kauf bereit. Dank einem zwei Liter großen Benziner samt Turbo leiste ich als Type R 320 PS und ein Drehmoment von 400 Nm. Den Sprint von null auf 100 km/h absolviere ich in nur 5,7 Sekunden. Meine Spitze bilden satte 272 km/h. Dazu spendiert mir Honda sein „Sensing-Paket“. Es bündelt etliche moderne technische Helfer wie ein Kollisionswarnsystem, einen Spurhalteassistenten oder einen adaptiven Geschwindigkeitsregler.
Ob nun als „zivile“ Version oder aber als Sportskanone: Wenn du mich fährst, wirst du schnell merken, was für einen Spaß die Fahrt mit macht. Worauf wartest du also noch?