Servus, ich grüße dich. Muss ich mich groß vorstellen? Ich bin der Audi A6 und wohl weit und breit bekannt. Zugegeben bin ich als Obere Mittelklasse nicht für jeden bezahlbar, bekannt bin ich dir aber sicher. Zumal ich mittlerweile in vierter Generation vom Band laufe. Wobei das durchaus strittig ist. Als offizieller Erbe von Audis C-Reihe bin ich nämlich sogar schon in achter Generation auf dem Markt.
Audi A6 & Audi 100: Auto-Geschichte im Zeitraffer
Audis C-Reihe? Korrekt, diese begann einst mit dem Audi 100 – und zwar 1968 mit dem Audi 100 C1. Meine einzelnen Generationen sind intern immer mit einem C und einer fortlaufenden Ziffer markiert, daher C-Reihe. Als Audi 100 kam ich jedenfalls Ende der 60er als Limousine und Coupé auf den Markt. Typisch für meinen 100er-Vorfahren war der längs eingebaute Motor mit vier Zylindern sowie 85 bis 112 PS und Frontantrieb.
Dem ersten Audi C1 folgten entsprechend die Generationen C2 (ab 1976), C3 (ab 1982) und C4 (ab 1990). In jenen Jahren wandelte sich das Design der C-Reihe vom anfangs recht kantigen Look hin zu einem angenehm scheinenden Design mit relativ runden Formen. Interessant wird es schließlich ab dem Audi 100 C4, denn diesem folgte ich im Jahr 1994: der Audi A6 C4. Ich war damals nicht wirklich neu, sondern nur ein Facelift des Audi 100 C4.
Erst mit dem Audi A6 C5 kam 1997 meine erste echte A6-Generation ins Autohaus, die optisch noch mal deutlich runder als der Audi 100 war. Meiner A6 Limousine folgte 1998 mein Kombi Audi A6 Avant. Im Jahr 1999 war auch der Audi S6 als Sportversion mit dem V8 aus dem Audi A8 D2 erhältlich. Das Jahr 1999 war sogar doppelt interessant: Als erster Audi erhielt ich die neue Multitronic-Automatik. Im Rahmen einer Modellpflege bekam ich außerdem den damals typischen Doubleframe-Grill. Diesen teilte noch meine Stoßstange in zwei Hälften. Später ging der Trend eher hin zum heute legendären Singleframe-Grill.
Audi A6: Wie ich fit für das Gelände wurde
Mit dem Audi A6 C6 folgte von 2004 bis 2011 meine zweite bzw. sechste Generation. Zuerst wieder als Limousine, später als Kombi, S6 und RS6. Noch später brachte Audi den Audi A6 allroad quattro (noch ohne A6 im Namen) in den Handel, eine Art Crossover im Offroad-Look und mit quattro-Allrad. Neu war diese Variante nicht, denn schon als C5 gab es mich als allroad. Dafür war ab sofort der gerade erwähnte Singleframe-Grill in Mode, wenn auch in seiner „Frühform“. Auf dem chinesischen Markt verkaufte Audi mit dem A6L wiederum eine Langversion. Im Fazit war ich recht erfolgreich: Im Jahr 2010 gab es allein in Deutschland über 30.000 Neuzulassungen auf meinen Namen.
Mit dem Audi A6 C7 wurde 2011 meine dritte (siebte) Generation zu den Händlern transportiert. Mit dieser zeigte ich wieder meine harte Schale, was vor allem auf meinen nun sechseckigen Singleframe bezogen wurde. Es blieb bei der Limousine und Kombi, S6, RS6 und A6 allroad sowie einer speziellen Langversion für China. Anfang 2012 folgte eine Hybridversion, mit der ich bis zu 100 km/h sowie drei Kilometer rein elektrisch fahren konnte. Wegen dem im Kofferraum verbauten Akku schrumpfte dieser allerdings von 100 auf nur noch 320 Liter. Ende 2014 nahm Audi den Hybrid wieder aus dem Programm, während meine konventionellen Modelle bis 2018 vom Band liefen.
Audi A6: Warum ich mich gerade selbstständig mache
Entsprechend folgte 2018 mit dem Audi A6 C8 meine vierte bzw. achte Generation. Als Plattform dient mir neuerdings die Plattform MLB Evo, was für VWs Modularen Längsbaukasten steht. Entsprechend sind meine Motoren wie schon beim Audi 100 längs eingebaut. Neben mehr Kanten bringe ich als C8 vor allem mehr Technik mit. Serie ist zum Beispiel ein 48-Volt-Bordnetz samt einem RSG (Riemenstartergenerator) und einer Lithium-Ionen-Batterie, womit ich generell als Mildhybrid ausgelegt bin und bis zu 0,7 l/100 km spare. Apropos: Vorerst bin ich mit zwei V6-Motoren – einem Benziner mit 340 PS und einem Diesel mit 286 PS – erhältlich. Dazu biete ich modernstes Infotainment und die aktuellsten Assistenten, die mir teilautonomes Fahren erlauben. Mit meinem Park- und Garagenpiloten fahre ich sogar ganz allein in Parklücken oder in meine Garage.
Mich als Gebrauchten zu kaufen, ist übrigens eine gute Idee. Der DEKRA Gebrauchtwagenreport 2017 kürte mich zum „Besten aller Klassen“, weil ich die wenigsten Mängel aufwies. Du solltest mich also unbedingt mal fahren. Zumal ich als Gebrauchtwagen gar nicht mal so teuer, aber meist gut in Schuss, bin.