Grundlagen und Ziele der Autoaufbereitung

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Für viele Menschen ist ihr Auto nicht nur ein Fortbewegungsmittel, sondern auch ein treuer Weggefährte im Alltag. Aber im Laufe der Zeit hinterlassen alltägliche Nutzungen und Umwelteinflüsse ihre Spuren am Fahrzeug, und genau hier setzt die Autoaufbereitung an. Das Ziel ist es, das Auto sowohl optisch als auch hygienisch möglichst nahe an seinen ursprünglichen Neuzustand zu bringen.

Die Bedeutung der Autoaufbereitung

Der erste Schritt ist die Außenreinigung – und damit ist nicht nur das einfache Waschen des Fahrzeugs gemeint. Werkstätten und spezialisierte Unternehmen, beginnen mit einer gründlichen Reinigung aller äußeren Fahrzeugteile. Das beinhaltet zum Beispiel die sichtbaren Karosserieteile sowie das Säubern des Unterbodens und Motorraums. So werden sogar die verborgensten Ecken des Autos von Schmutz und Ablagerungen befreit.

Nach der grundlegenden Reinigung wird das Fahrzeug mit verschiedenen Pflegeprodukten wie Politur und Versiegelung behandelt. Diese Schritte sind entscheidend, da sie dem Fahrzeug einen glänzenden Auftritt verleihen, und vor allem den Reinigungseffekt länger bewahren. Die Politur glättet kleinere Oberflächenkratzer und die Versiegelung bietet einen zusätzlichen Schutz gegen Umwelteinflüsse.

Bei der Innenraumreinigung wird sich auf Autositze, Fußmatten und allen weiteren Kontaktflächen mit Flecken oder unangenehmen Gerüchen konzentriert. Die Reinigung und Pflege der verschiedenen Materialien im Innenraum, sei es Stoff, Leder oder Kunststoff, trägt ausschlaggebend dazu bei, dass sich das Fahrzeug wieder frisch und neu anfühlt.

Ein weiterer Bestandteil der Autoaufbereitung sind die sogenannten Smart-Repair-Methoden. Das sind schnelle und kostengünstige Reparaturtechniken für kleinere Schäden am Fahrzeug. Dazu gehört etwa das Ausbessern von Kratzern, Schrammen oder kleinen Dellen. Der Vorteil von Smart-Repair liegt in der gezielten und lokal begrenzten Reparatur, ohne dass größere Teile des Fahrzeugs ausgetauscht oder neu lackiert werden müssen. Das spart nicht nur Zeit und Geld, sondern trägt auch zur Werterhaltung des Fahrzeugs bei.

Die professionelle Autoaufbereitung ist also eine umfassende Dienstleistung, die weit über eine einfache Autowäsche hinausgeht.

Grenzen und Kosten der professionellen Autoaufbereitung

Die professionelle Autoaufbereitung bietet zwar zahlreiche Vorteile in Bezug auf die Fahrzeugpflege, dennoch gibt es Grenzen, die beachtet werden müssen. Bei starken Beschädigungen wie großen Rissen, tiefen Kratzern oder Löchern in den Polstern kann auch die Autoaufbereitung an Grenzen stoßen. In solchen Fällen ist es manchmal sinnvoller, direkt Ersatzteile einzubauen. Eine gründliche Untersuchung der Schäden durch Fachleute vor Beginn der Aufbereitung ist daher hilfreich. Nur so kann realistisch eingeschätzt werden, ob eine Aufbereitung sinnvoll ist oder ob umfangreichere Reparaturmaßnahmen erforderlich sind.

Die Kosten für eine professionelle Autoaufbereitung können stark variieren. Sie hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe des Fahrzeugs, seinem Zustand und dem Umfang der erforderlichen Arbeiten. Für die optische und hygienische Aufwertung des Autos werden sowohl Arbeitszeit als auch Materialien benötigt. Als Orientierungshilfe kann in einer Werkstatt mit einem Stundensatz von zwischen 50 Euro und 100€ für den Arbeitsaufwand gerechnet werden.

Im Folgenden haben wir Dir eine kleine Liste zusammengestellt, welche die Kosten je nach Notwendigkeit aufführt:

  • Aussagen des Innenraums: ca. 10 Euro
  • Reinigung von Hundehaaren im Innenraum: ca. 25 Euro
  • Reinigung der Ledergarnitur: ca. 65 – 80 Euro
  • zusätzliche Lederpflege: ca. 25 – 45 Euro
  • Putzen der Scheiben: ca. 10 Euro
  • Felgenreinigung: ca. 20 Euro
  • Gründliche komplette Außenreinigung: ca. 250 Euro
  • Kleinere Smart-Repair-Reparaturen (z.B.Felgenschramme): ca. 50 Euro
  • Kratzer im Lack: ca. 40 – 60 Euro

Beachte: Die Kfz-Versicherung übernimmt in der Regel keine Kosten für die Autoaufbereitung. Diese müssen vom Fahrzeughalter selbst getragen werden. Bei Reparaturen am eigenen Fahrzeug könnte allenfalls die Vollkaskoversicherung greifen, jedoch nicht bei Maßnahmen, die ausschließlich der Wertsteigerung dienen.

Tipps zur Selbst-Aufbereitung des Autos

Die Autoaufbereitung kann, muss aber nicht immer von Profis durchgeführt werden. Mit ein wenig Geschick und den richtigen Tipps kannst Du viele Schritte der Autoaufbereitung selbst erledigen.

Beginne bei der Reinigung des Innenraums damit, das Auto gründlich auszuräumen und sämtliche lose Gegenstände zu entfernen. Anschließend kannst Du den Innenraum aussaugen, wobei Du darauf achten solltest, auch schwer zugängliche Stellen zu erreichen. Für die Reinigung der Polster eignet sich Polsterschaum, während Lederpflege bei Ledersitzen notwendig ist. Vermeide die Verwendung von zu viel Wasser, um Schimmelbildung zu verhindern. Für die Entfernung von Gerüchen können Hausmittel wie gemahlener Kaffee oder doch eine professionelle Ozonbehandlung in einer Fachwerkstatt hilfreich sein – Ozon hat desinfizierende Eigenschaften, die dazu beitragen können, unerwünschte Gerüche zu beseitigen, indem es organische Moleküle oxidiert.

Die Reinigung der Fenster ist ein weiterer wichtiger Schritt. Verwende dafür einen Glasreiniger, den Du zuerst auf ein Tuch sprühst, bevor Du die Scheiben damit reinigst. Dies verhindert Spritzer auf dem Armaturenbrett. Bei der Reinigung von Kunststoffteilen solltest Du auf aggressive Reinigungsmittel verzichten. Hier empfiehlt sich die Verwendung von lauwarmem Wasser mit etwas Spülmittel.

Tipp: Wattestäbchen können in engen Ritzen wie Lüftungsdüsen sehr nützlich sein.

Die Außenreinigung beginnt mit der Entfernung von grobem Schmutz, idealerweise mit einem Hochdruckreiniger. Achte darauf, einen angemessenen Abstand zum Lack zu halten, um Schäden zu vermeiden. Nach dieser Vorreinigung folgt die Handwäsche mit Autoshampoo. Pass bitte auf, dass Du den Lack nicht zerkratzt und benutze dafür einen weichen Waschhandschuh. Nach dem Waschen spülst Du das Fahrzeug gründlich ab und trocknest es mit einem Mikrofasertuch, um Wasserflecken zu vermeiden.

Für die Felgen eignet sich ein spezieller Felgenreiniger, den Du in der Werkstatt oder auch in vielen Supermärkten erhalten kannst. Trage den Reiniger auf, lass ihn einwirken und entferne anschließend den Schmutz mit einer weichen Bürste. Für lackierte Felgen kann Lackknete zur Entfernung von hartnäckigen Verschmutzungen nützlich sein. Anschließend die Felgen gründlich abspülen und trocknen.

Nach der Reinigung empfiehlt sich die Anwendung von Pflegeprodukten. Hierzu gehören Wachs oder Versiegelungen, die einen langanhaltenden Schutz und Glanz bieten und das Fahrzeug vor Umwelteinflüssen bewahren.

Mit den richtigen Werkzeugen und etwas Geduld kannst Du Dein Auto effektiv reinigen und pflegen, und somit kann die Selbst-Aufbereitung eine lohnende und kostensparende Alternative zur professionellen Aufbereitung sein.

Fazit: Die Wichtigkeit einer umfassenden Autoaufbereitung

Die Autoaufbereitung stellt eine Investition in die Langlebigkeit und den Wert des Fahrzeugs dar. Sie ist nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern auch ein Ausdruck von Wertschätzung und Pflege, die sich langfristig auszahlt.

Während professionelle Dienste umfangreiche und spezialisierte Behandlungen anbieten, ist die Selbst-Aufbereitung eine kostengünstige Alternative, die ebenfalls deutliche Ergebnisse liefern kann. Wichtig ist, die eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen und bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, insbesondere bei schwerwiegenden Schäden oder speziellen Anforderungen.