Zahnriemenwechsel: Kosten und richtiger Zeitpunkt

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Ein Zahnriemenwechsel ist eine unverzichtbare Wartungsmaßnahme für jedes Auto. Den besten Zeitpunkt dafür zu bestimmen ist gar nicht so einfach, denn er variiert je nach Autohersteller, Motormodell und Baujahr. In der Regel liegt das empfohlene Wechselintervall zwischen 60.000 und 250.000 Kilometern oder etwa zwischen vier bis sechs Jahren.

Kostenfaktoren beim Zahnriemenwechsel

Die Kosten für einen Zahnriemenwechsel hängen von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen das Modell des Motors, der Hersteller, das Baujahr sowie die Komplexität des Motorbaus. Bei neueren Fahrzeugmodellen ist der Wechsel aufgrund der komplexeren Motoren oft aufwendiger und dadurch teurer. Die Gesamtkosten setzen sich aus den Materialkosten für den Zahnriemen und die Arbeitszeit zusammen.

Materialkosten beim Zahnriemenwechsel

Die Kosten für den Zahnriemen selbst liegen zwischen 40 und 200 Euro. Bei einem professionellen Wechsel werden in der Regel nicht nur der Riemen, sondern auch die Spannrolle, Umlenkrolle und bei älteren Modellen die Wasserpumpe getauscht – dies Kosten liegen hier je nach Modell zwischen 80 und 200 Euro kosten kann.

Arbeitskosten und Gesamtkosten beim Zahnriemenwechsel

Die Arbeitskosten variieren je nach Werkstatt und der Zugänglichkeit des Zahnriemens im Motor. In der Regel bewegen sich die Gesamtkosten für einen Zahnriemenwechsel zwischen 200 und 900 Euro. Beispielsweise kostet ein Wechsel bei einem VW Golf mit Baujahr 2007 etwa 500 Euro, während die Kosten für ein Modell aus dem Jahr 2013 bei rund 700 Euro liegen. Ein Wechsel beim Audi A3 Baujahr 2015  kostet ebenfalls um die 700 Euro, und bei einen VW Up aus dem Jahr 2014 sind mit etwa 300 Euro zu rechnen*.

*Die angezeigten Preise dienen als Orientierung.

Preisunterschiede zwischen alten und neuen Modellen

Generell gilt, dass ein Zahnriemenwechsel bei älteren Modellen aufgrund der einfacheren Motorstruktur und der besseren Zugänglichkeit des Zahnriemens günstiger ist als bei neueren Modellen. Dies spiegelt sich entsprechend sowohl in den Material- als auch in den Arbeitskosten wider.

Der beste Zeitpunkt für den Zahnriemenwechsels

Der Zeitpunkt des Wechsels hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere vom Fahrzeughersteller, dem Motormodell und dem Baujahr des Autos. Im Durchschnitt wird empfohlen, den Zahnriemen zwischen 60.000 und 250.000 Kilometern oder alle vier bis sechs Jahre zu wechseln. Diese Angaben variieren jedoch stark je nach Fahrzeugtyp und Herstellerempfehlungen.

Beispiele für Wechselintervalle

Um zu verdeutlichen, wie unterschiedlich die Wechselintervalle der einzelnen Automodelle sind, wollen wir folgende Beispiele betrachten:

Für den VW Golf V TDI etwa, ab dem Baujahr 2007, wird ein Zahnriemenwechsel nach 150.000 Kilometern empfohlen. Beim Golf VI 2.0 TDI, ab Baujahr 2010, liegt das Intervall bei 210.000 Kilometern. Interessanterweise gibt es für den Golf VII kein festes Intervall mehr, sondern eine empfohlene Inspektion ab 240.000 Kilometern. Beim Audi A4 2.0 TDI der Generation B8 ist ein Wechsel nach 180.000 Kilometern vorgesehen, während für den SEAT Ibiza IV 1.4 TDI eine erste Sichtprüfung nach 90.000 Kilometern empfohlen wird.

Zahnriemenwechsel in der Praxis

Die Wahl der richtigen Werkstatt ist ein entscheidender Faktor für die Qualität und Langlebigkeit der Zahnriemen. Grundsätzlich stehen zwei Optionen zur Verfügung: Freie Werkstätten und Vertragswerkstätten. Bei neueren Fahrzeugmodellen, die aufgrund ihrer komplexen Motorstruktur eine spezialisierte Behandlung erfordern, wird oft die Vertragswerkstatt des Herstellers empfohlen. Bei älteren Modellen, bei denen der Zahnriemen leichter zugänglich ist, kann der Wechsel auch problemlos in einer freien Werkstatt durchgeführt werden.

Dauer des Zahnriemenwechsels

Die Dauer des Zahnriemenwechsels hängt von der Komplexität des Motorbaus und der Zugänglichkeit des Zahnriemens ab. In den meisten Fällen liegt die Arbeitszeit zwischen zwei und vier Stunden. Bei sehr komplexen Modellen, die einen kompletten Motorausbau erfordern, kann die Arbeitszeit jedoch auch zwischen sechs bis acht Stunden betragen.

Eigenständiger Zahnriemenwechsel

Für Besitzer älterer Fahrzeugmodelle stellt sich oft die Frage, ob sie den Zahnriemenwechsel selbst durchführen können, um Kosten zu sparen. Grundsätzlich ist dies möglich, vorausgesetzt, das notwendige technische Know-how und die richtigen Werkzeuge sind vorhanden. Ein falsch montierter Zahnriemen kann zu schweren Motorschäden führen. Zudem besteht kein Garantieanspruch bei selbst durchgeführten Reparaturen, was bei eventuellen Folgeschäden zu beachten ist.

Bedeutung für Gebrauchtwagenkäufer

Käufer von Gebrauchtwagen sollten sich darüber informieren, welches Wechselintervall für den Zahnriemen gilt und wann der Zahnriemen zuletzt gewechselt wurde. Ein Fahrzeug kann beispielsweise nur wenige Kilometer gelaufen sein, aber dennoch einen porösen oder verschlissenen Zahnriemen aufweisen, wenn dieser über viele Jahre nicht gewechselt wurde. Vor dem Kauf sollte daher immer ein Nachweis über einen erfolgten Zahnriemenwechsel eingefordert oder eine entsprechende Preisanpassung bei einem alten Zahnriemen verhandelt werden.

Garantie- und Gewährleistungsansprüche

Die Garantie- und Gewährleistungsansprüche können verfallen, wenn die vom Hersteller empfohlenen Wechselintervalle nicht eingehalten werden. Bei der Durchführung des Wechsels in einer Vertragswerkstatt kann der Garantieanspruch im Schadensfall geltend gemacht werden. Wird der Wechsel hingegen in einer freien Werkstatt durchgeführt, kann der Hersteller mögliche Kulanzleistungen verweigern. Unabhängig von der Wahl der Werkstatt besteht jedoch eine gesetzliche Gewährleistung bei Montage- und Reparaturfolgeschäden.

Fazit zum Thema Zahnriemenwechsel

Die regelmäßige Überprüfung und der rechtzeitige Wechsel des Zahnriemens schützen vor schweren Motorschäden und hohen Reparaturkosten. Dabei ist es wichtig, die vom Hersteller empfohlenen Wechselintervalle zu berücksichtigen. Die Kosten für den Wechsel sind abhängig von Faktoren wie Fahrzeugtyp, Motorisierung und der gewählten Werkstatt. Sowohl für Besitzer von Neuwagen als auch für Gebrauchtwagenkäufer ist es wichtig, den Zustand und das Wechselintervall des Zahnriemens zu kennen. Ein selbst durchgeführter Wechsel ist nur bei entsprechendem Fachwissen und bei älteren Modellen zu empfehlen.