Tag auch, ich bin der Opel Combo. Zugegeben: Im Vergleich zu meinen Brüdern wie Insignia, Astra oder Corsa bin ich weniger gut bekannt. Was aber kein Wunder ist: Bei Opel stelle ich den Hochdachkombi. Als typischer Kastenwagen ziele ich vor allem auf gewerbliche Käufer ab.
Dennoch (oder deswegen) kann ich mittlerweile auf über 20 Jahre Bauzeit und fünf Generationen zurückblicken. Dabei heiße ich nicht überall Opel. In Großbritannien gibt es mich als Vauxhall Combo. In Australien und Neuseeland dagegen heiße ich Holden Combo. In Chile kennt man mich ausschließlich als Chevrolet Combo. Meine Geschichte ist daher sehr wechselseitig. Magst du sie hören?
Opel Combo: Was ich mit Kadett & Corsa zu tun habe
Auf den Markt kam ich erstmals 1986 als Combo A. Meine Basis stellte der Opel Kadett E, den ich mit einer Bauzeit bis Sommer 1993 aber überleben sollte. Zugunsten einer höheren Zuladung hatte Opel natürlich mein Fahrwerk modifiziert. Die hintere Verbundlenkerachse des Kadetts war durch eine blattgefederte Starrachse ersetzt. Rein optisch war ich zudem ein typisches „Utility“. Also ein „Nutztier“, dass auf die reine Zweckerfüllung statt auf Komfort ausgelegt war.
Daran änderte sich auch mit meiner zweiten Generation Opel Combo B nicht viel, die 1993 erschien. Meine Basis stammte nun allerdings vom Corsa B, da Opel den Kadett 1993 durch den neuen Astra ersetzte. Wie schon mein erstes Modell bot ich als Kastenwagen zwei Insassen Platz, der offenen Fahrerkabine folgte quasi nahtlos der Laderaum. Diesen öffneten in meinem Heck zwei große Flügeltüren. Meine Zuladung betrug knapp 500 kg. Ab dem Sommer 1995 bot mich Opel mit einer zweiten Sitzreihe und zusätzlichen Fenstern im Fond an – meine neue Pkw-Version mit Platz für fünf Leute.
Opel Combo: Wie Fiat mein Partner wurde
Meine dritte Generation ab 2001 basierte auf dem Corsa (C). Nach wie vor stellte ich einen Hochdachkombi, allerdings erhob sich mein Dach nun nicht mehr über die Fahrerkabine. Stattdessen verlief das Dach von vorn bis hinten in einer geraden Linie. Das mag daran liegen, dass ich schon von Beginn an als Van-Version verfügbar war. In der Version hieß ich Opel Combi oder auch Opel Tour. Du konntest mich damals als „Privat-Variante“ an einer Chromstrebe im Grill erkennen. Gegen Ende 2010 stellte Opel diese Pkw-Version allerdings ein. Schuld war jedoch nicht die mangelnde Nachfrage, sondern meine Motoren, die ab 2011 geltende Euro 5 Norm nicht erfüllten. Apropos: Als Antrieb standen diverse Benziner und Diesel mit 65 bis 100 PS zur Auswahl.
Mit dem Opel Combo D folgte 2011 schließlich meine vierte Generation. Neben einem neuen Look bekam ich eine brandneue Basis. Und zwar die Plattform SCCS, die General Motors zusammen mit Fiat entwickelt hatte. Entsprechend baute auch der Fiat Doblò II auf jener Plattform auf. Zusammen mit meinem Zwilling rollte ich außerdem bei Tofas in der Türkei vom Band. Wie gehabt gab es mich als Lieferwagen sowie als Pkw. In dieser Version war ich nun als Fünf- oder sogar Siebensitzer erhältlich. Außerdem gab es mich mit zwei Radständen und zwei Dachhöhen. So verstaute ich bis zu 4,6 m³ Ladung bei einer Zuladung von bis zu einer Tonne. Neben Benziner und Diesel gab es mich erstmals als Erdgasversion (CNG).
Opel Combo: Wie ich plötzlich französisch wurde
Seit 2018 steht meine aktuelle fünfte Generation im Autohaus. Als Opel Combo E baue ich nun auf der Plattform EMP2 des PSA-Konzerns auf, an dem Opel mittlerweile verkauft wurde. Daher bin ich nahezu baugleich mit dem Peugeot Rifter (ehemals Partner) und dem Citroen Berlingo. Traditionell bin ich weiterhin als Kastenwagen und Hochdachkombi sowie in zwei Radständen zu haben – und zwar als Opel Combo Life und Opel Combo Life XL. Meine Auslieferung beginnt allerdings erst im September. Als Pkw kannst du mich bereits ab 19.995 Euro erwerben. Als Antrieb sind vorerst ein Benziner mit drei Zylindern und 110 PS sowie drei Diesel mit vier Zylindern und 76 bis 130 PS verfügbar.
In meiner neuen Generation bin ich auf dem aktuellsten Stand der Technik. Meine früheren Modelle können dir dagegen durchaus Ärger machen. Speziell bei meiner Erdgasversion in vierter Generation können die Einblasventile Probleme bereiten. Dafür gelte ich als CNGler als ein ausgemachter Sparfuchs. Ich konnte auch beim DEKRA-Gebrauchtwagenreport glänzen. Die DEKRA kürte mich als Opel Combo D sogar zum zuverlässigsten Kleintransporter.
Du siehst: Es gibt zahlreiche Gründe für mich. Überzeuge dich am besten selbst von meinen Qualitäten.