Grüß Gott, mein Name ist BMW Z4. Ach du bist Sportwagen-Fan? Dann bin ich dir natürlich bekannt. Schließlich bin ich seit 2018 in dritter Generation auf dem Markt.
Erstmals im Handel stand ich jedenfalls 2002. Damals löste ich den BMW Z3 ab, dem ich optisch allerdings treu blieb. Entsprechend zeigte ich ebenfalls eine lange Front. Außerdem war ich vor allem als Roadster gedacht. Mit einem „richtigen“ Dach gab es mich aber ebenfalls.
BMW Z4: Warum ich amerikanische Gene habe
Mein Design stammte vom US-Amerikaner Chris Bangle, der damals bei BMW Chefdesigner war. Auch meine Produktion erfolgte in den USA, nämlich bei der BMW US Manufacturing Company in South Carolina. Mein neuer Name hatte dagegen einen simplen Grund: Ich war größer und komfortabler als der Z3. So war zum Beispiel mein Verdeck mit einer Heckscheibe aus Glas versehen, die obendrein beheizbar war. Außerdem spendierte BMW mir eine elektrische Servolenkung. Diese benötigt Energie nur beim tatsächlichen Lenken, was Sprit spart. Beim Fahrwerk übernahm ich wiederum die MacPherson-Federbeine (vorn) des Z3. Hinten verbaute mir BMW eine Mehrlenkerachse.
So wurde ich prompt ein großer Wurf, wenn auch mit einem Aber. Denn meine anfangs guten Verkaufszahlen ließen schon 2004 deutlich nach. Also verpasste mir BMW ein Facelift. Optisch bekam ich neue Schürzen, Scheinwerfer, LED-Rücklichter, Felgen und Farben. Mein Interieur schärfte BMW mit neuen Chrom-Applikationen und mehr Ausstattung. Dazu stellte BMW meinem Z4 Roadster (intern E85) ein Z4 Coupé (E86) zur Seite. Die größten Änderungen betrafen jedoch Fahrwerk und Motoren. Dank der neuen N52-Sechszylinder lieferten meine Antriebe nun 177, 218 oder 265 PS. Als BMW Z4 M stemmte ich sogar 343 Pferde in den Asphalt. Möglich machte es der Sechszylinder aus dem BMW M3 E46.
BMW Z4: Warum ich eine Zwangspause machte
Nach dem Ende der Produktion 2008 musste ich ein Jahr auf meine neue Generation warten. Diese stellte erst 2009 den E89, der nur noch als Roadster erhältlich war. Mein Coupé war somit gestrichen. Stattdessen bot mich BMW mit einem zweiteiligen Hardtop an, womit ich sowohl den Wunsch eines Roadsters sowie den eines Coupés erfüllte. Mit geschlossenem Verdeck bot ich natürlich den Vorteil eines größeren Kofferraums (310 Liter). Als Open Airler kam ich wegen dem versenkten Dach auf nur 180 Liter.
Premiere feierte ich jedenfalls auf der NAIAS in Detroit, zum Mai stand ich bereits im Handel. Meine Produktion verlegte BMW von Spartanburg (USA) ins deutsche Regensburg. Zu meiner Serie zählten unter anderem Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer, ABS samt Bremsassistent sowie Front- und Seitenairbags. Im Vergleich zum ersten BMW Z4 war ich 148 mm länger und 9 mm breiter, wodurch ich auch 95 kg schwerer wurde. Allein mein neues Hardtop machte 30 kg on top aus. Dafür war meine Karosserie steifer und somit sicherer. Mehr Ausstattung wie 17-Zöller oder Bi-Xenon-Scheinwerfer erklären die restlichen Kilos. Meine Antriebe – typisch Sportwagen allesamt Benziner – waren ebenfalls nicht ohne und lieferten 156 bis 340 PS. So schaffte ich den Sprint von null auf Tempo 100 im besten Fall in nur 6,8 Sekunden sowie eine Spitze von bis zu 250 km/h.
BMW Z4 G29: Das zeigt die Zukunft
Im Jahr 2016 war ein zweites Mal mit meiner Produktion Schluss, ohne dass ein Nachfolger für mich parat stand. Obwohl BMW bis dahin mehr als 116.000 Einheiten von mir produziert hatte, kann BMW derzeit keinen Roadster liefern. Im Spätsommer 2017 zeigte BMW eine erste Vorschau meiner dritten Generation. Das intern G29 genannte Modell kam 2018 auf den Markt: Optisch stehe ich als Studie Concept Z4 schön breit auf der Straße. Die Front dominiert ein ebenfalls breiter Grill, während rechts und links grimmige schauende Scheinwerfer verbaut wurden.
Den Nimbus als „Fahrspaß-Roadster“ dürfte ich demnach behalten. Wobei dir meine früheren Generationen durchaus Ärger machen können. Typisch Cabrio bzw. Roadster gilt vor allem mein Verdeck als anfällig. In meinem Fall vor allem das Stoffverdeck meiner ersten Generation E85. Hier gilt Obacht beim Verdeckmotor! Dringt Wasser unter die Abdeckung, ist dieser schnell kaputt. Wurde ich viel im Winter gefahren, neigen außerdem meine Türunterkanten zu Rost. Ansonsten ist mein Zustand vor allem meiner Pflege geschuldet. Größere Schwächen gibt es eigentlich keine.
Von daher wirst du schnell merken, was ich für einen Fahrspaß biete. Also warte nicht, setze dich rein und fahre los. Meine ersten Modellen bekommst du gebraucht schon für 5.000 Euro.