Yoi tsuitachi oder vielleicht besser guten Tag. Verzeih’ meine Begrüßung auf japanisch, aber als Toyota Yaris bin ich nun mal Japaner. Wobei: So richtig stimmt das gar nicht. Denn ich bin ebenso Europäer und Amerikaner, weil ich eigens für die Märkte in Europa und Nordamerika entwickelt wurde. Mein Name ist dagegen ein Kunstwort, das von einer Düsseldorfer Agentur stammt. In Japan bin ich übrigens nicht als Yaris, sondern als Toyota Vitz bekannt. Außerdem gibt es mich in Japan als Toyota Platz (in den USA: Toyota Echo) mit Stufenheck. Zeitweise war ich sogar in China zu kaufen: Als Xiali Vizi.
Toyota Yaris: Japaner, Amerikaner, Europäer
Gebaut werde ich mittlerweile in dritter Generation bei der Toyota Motor Manufacturing France in Onnaing. Also in Frankreich. Dort war ich recht erfolgreich: im April 2014 knackte ich die Marke von 2,5 Millionen gebauten Modellen. Erstmals beim Händler stand ich nämlich schon 1998. Meine erste Generation hieß intern schlicht Toyota Yaris P1 und beerbte den Toyota Starlet sowie dessen Schrägheckversion Toyota Tercel.
Mein Tacho war damals – untypischerweise – in der Mitte des Armaturenbretts eingebaut. Auf einigen europäischen Märkten gab es mich zudem als Sportversion Toyota Yaris TS mit 105 PS. Ansonsten standen diverse Benziner ab 65 PS sowie ein Diesel mit 75 PS zur Option. In Deutschland schlug ich übrigens ein wie eine Bombe und wurde zum erfolgreichsten Toyota. In den USA war ich hingegen weniger gefragt. Nach fast 49.000 verkauften Einheiten anno 2000 sank mein Absatz auf nur noch knapp 26.200 Modelle in 2003. Daran änderte auch mein Minivan Toyota Yaris Verso nichts, der ab Herbst 1999 bis 2006 erhältlich war.
Toyota Yaris: Mich gab es auch als Minivan
Im Jahr 2005 rollte meine zweite Generation auf den Markt, intern XP9 genannt. Auffällig waren meine extrem runde Front und meine großen Scheinwerfer. Das wichtigste Feature aber steckte unter meinem Blech: mehr Sicherheit. Beim Crashtest des Euro NCAP erreichte ich Ende 2005 ganze 35 Punkte für den Insassenschutz (Erwachsene) und damit die Bestwertung von fünf Sternen. Weniger gut schnitt ich beim Insassenschutz für Kinder ab, bei dem ich nur 34 Punkte bzw. drei Sterne erhielt. Der Euro NCAP rügte mich damals für die schlechte Kennzeichnung der Isofix-Halterung im Fond sowie der Deaktivierung des Beifahrer-Airbags. Immerhin bot ich als Toyota Yaris II mehr Platz. Auch mit Stufenheck gab es mich wieder und zwar unter dem Namen Toyota Belta. Als dieser war ich jedoch nicht in Europa zu kaufen. Dafür wurde ich dort mit diversen Benzinern mit 69 bis sogar 215 PS und einem Diesel mit 1,4 Litern und 90 PS angeboten.
Ende 2010 kam mit dem XP13 meine dritte Generation in den Handel. Optisch zeige ich seitdem deutlich mehr Kanten. Den großen Coup aber landete ich 2012: mit einer neuen Hybridversion. Diese paart einen 1,5 Liter großen Benziner mit einem E-Motor und stammt aus dem Toyota Prius II. Dank dem unter meiner Rückbank verbauten Akku komme ich als Toyota Yaris Hybrid auf das gleiche Kofferraumvolumen wie meine konventionellen Modelle.
Toyota Yaris: Warum ich mal ein Dreierlei war
Entsprechend ist oder vielmehr war meine aktuelle Generation anfangs als Dreierlei erhältlich: Benziner, Diesel und Hybrid. Wobei mein Hybrid mit 3,3 bis 3,6 l/100 km auf dem Niveau des Diesels liegt, jedoch mit 100 PS zehn PS mehr leistet. Vielleicht ist dies der Grund, warum Toyota meinen Selbstzünder im April 2017 aus dem Programm nahm. Es ist aber auch möglich, dass der Grund in den gut 2.000 Euro Aufpreis lag, zumal der Diesel von BMW stammte.
Schon im August 2014 spendierte mir Toyota ein schickes Facelift. Meine Front lehnt sich seither an den Toyota Aygo an, weshalb ich dessen coolen Grill im X-Design bekam. In meinem Heckleuchten befinden sich nun LED-Rücklichter. Außerdem trimmte Toyota meine Antriebe auf weniger Verbrauch und damit weniger CO2-Ausstoß. Ein weiteres Facelift erfuhr ich zum Modelljahr 2017. Etwa 900 Teile tauschte Toyota damals aus. Parallel ersetzte Toyota meinen Benziner mit 1,33 Litern durch den 111 PS starken 1.5 Dual-VVT-iE.
Zugegeben: Ich habe durchaus Mängel. Speziell meine alte 1,33-Liter-Maschine gilt als etwas schwach. Das lag allerdings primär an den zu lang übersetzten fünften und sechsten Gängen. Ebenfalls Probleme bereitet mitunter mein Rückwärtsgang, der sich nicht immer auf Anhieb einlegen lässt. n-tv.de beurteilte mich jedoch 2016 als „auch gebraucht zuverlässig“.
Du siehst, es gibt genug Gründe für eine Zukunft mit mir. Zumal ich seit 2011 auch wieder als Van bzw. Toyota Verso-S erhältlich bin.