Einen wunderschönen guten Tag wünsche ich dir, darf ich mich vorstellen? Sehr gut, ich bin der Audi Q5. Ich bin mir ziemlich sicher, du kennst mich. Schließlich rolle ich ziemlich oft auf deutschen Straßen herum. Zugegeben nicht ganz so oft wie mein kleiner Bruder der Q3. Das kann ich dir leicht erklären: Als Audi Q5 zähle ich zur Mittelklasse. Konkret bin ich ein SUV der Mittelklasse. Der Q3 ist dagegen nur kompakt. Nein nein, ich will meinen kleinen Bruder nicht schlecht reden. Als Mittelklasse bin ich aber nun mal ein wenig teurer und nicht bei allen sitzt das Geld so locker. Ich vermute allerdings, dass mich manche schon ganz gern kaufen würden.
Audi Q5: Wann bin ich überhaupt geboren?
Wie dem auch sei, ich bin – nach dem Audi Q7 – das zweite Sport Utility Vehicle von Audi. Ganz ehrlich: Darauf bin ich mächtig stolz. Geboren bin ich übrigens auf der Auto China in Bejing (Peking) 2008. Damals kam meine erste Generation auf den Markt. Intern werden ich Audi Q5 8R genannt. Ich gebe zu, ich muss etwas protzen. Aufbauend auf der Plattform MLB (Modularer Längsbaukasten) kam ich recht stämmig daher. Also mit richtigen Muckis. Nicht so wie mancher Mini-SUV, die heute so ein großer Trend sind. Egal. Die Plattform teilte ich mir mit meinen Geschwistern Audi A4 B8 und Audi A5. Ebenfalls beide Mittelklasse, so wie ich.
Im Jahr 2012 spendierte mir Audi ein erstes Facelift. Neben einigen optischen Retuschen bekam ich mit diesem eine neue Technik. Vor allem meine Motoren wurden von Audi auf weniger Durst getrimmt. Aber gleichzeitig auch auf mehr Power. Ich bin schon ein Kerlchen, was? Anfang 2013 verpasste mir Audi zudem eine S-Variante. Mit dieser schrieb ich Geschichte, denn ich war das erste S-Modell von Audi mit einem Diesel unter der Haube. Möglich wurde dies mit zwei Turbos mit 230 kW bzw. 313 Pferden. Das war schon richtig viel Power. Wobei der Selbstzünder gar nicht mal neu war, sondern schon aus dem Audi A6 und Audi A7 bekannt war. Macht aber nix.
Audi Q5: So schrieb ich gleich mehrmals Geschichte
Außerdem war ich der erste Audi mit der (damals) neuen DSG S tronic mit sechs Gängen. DSG steht für ein Doppelkupplungsgetriebe bzw. ein automatisiertes Schaltgetriebe. Jene S tronic war (und ist) für bis zu 500 Nm ausgelegt. Da zerren dann schon bärenstarke Kräfte an den Gängen. Daher verpasste mir Audi gleich noch seinen quattro Allrad. Wie ich sagte: Ich bin schon ein flottes Kerlchen.
Via Allrad und Differenzial stemmte ich 40 Prozent der Momente auf meinen Vorderrädern. Die restlichen 60 Prozent dagegen auf meinen Hinterhufen. Verliere ich an einer Achse Haftung, bin ich so geschickt, die Momente ruckzuck neu zu verteilen. So biete ich permanent den besten Grip, egal auf welchem Untergrund. Das macht dir beim Fahren nicht nur mehr Spaß, sondern erhöht die Sicherheit. Denn ohne Haftung fliegst du ganz schnell ab oder rutscht einen Hang hinab. Gar nicht gut. Ich bin dagegen bis heute gut gefeit. Ich sag’ nur: Vorsprung durch Technik.
Audi Q5 Fahrbericht: Warum ich ein wenig Franzose bin
Anfang 2017 rollte Audi meine neue, zweite Generation in den Handel. Intern Audi Q5 FY genannt. Premiere feierte ich übrigens schon auf dem Pariser Autosalon 2016. Ich bin also ein kleines bisschen Franzose. Muss ja nichts schlimmes sein. Jedenfalls baut auch meine zweite Generation auf der (weiterentwickelten) Plattform MLB Evo auf. Optisch folge ich meinem Ahn. Allerdings sind meine Konturen kantiger und mein Singleframe-Grill deutlich aggressiver. Ich mache also noch mehr her als in meiner ersten Generation. Zumal mir Audi modernste Konnektivität und viele moderne Assistenten verbaut.
Ein bisschen Amerikaner bin ich übrigens auch. Meine Sportversion Audi SQ5 debütierte 2017 in Detroit. Mit einem drei Liter großen V6 mit 354 PS und 500 Nm. Da geh’ ich ab wie ein Formel 1. Na gut, nicht ganz. Aber fast. Herbst 2019 bin ich zudem als Plug-in-Hybrid geplant. Also als Sparfuchs. Ansonsten stehe ich dir mit zwei TFSI sowie zwei TDI zur Option. Dabei sind 163 PS das absolute Minimum.
Apropos: Als Audi Q5 FY bin ich sogar geadelt. Kaum im Handel, verlieh mir Autobild Ende 2017 das Goldene Lenkrad und zwar in der Kategorie „Große SUV“. Da sage ich mal ganz verlegen: Danke schön. Wobei ich mir diese Auszeichnung wohl schlicht verdient habe. Fahr’ mich einfach. Dann weißt du, warum.