Einen wunderschönen guten Tag wünsche ich dir. Ich bin der Ford Focus. Bekannt bin ich eigentlich weltweit, schließlich gelte ich als einer der großen Konkurrenten des VW Golf. Ich bin demnach also in der Kompaktklasse Zuhause. Insbesondere Großstädter finden mich interessant, weil ich nicht sehr groß bin. Außerdem bin ich als Kompakter nicht so teuer, obwohl ich dennoch Ausstattung mitbringe.
In Europa bin ich erst seit dem Ende der 90er Jahren auf dem Markt erwerbbar. Damals ersetzte ich hierzulande den Ford Escort und in Asien den Ford Laser. Trotz meines noch recht jungen Alters wird aktuell meine neue vierte Generation beim Händler eingereicht.
Ford Focus: Wie im Jahre 1998 alles begann
Meine erste Generation Focus ‘98 erschien im Oktober 1998 als Nachfolger des Escort. Entwickelt wurde ich von Ford Europa, jedoch stand ich ab 2000 auch in den USA bereit. Zuerst gab es mich als Drei- und Fünftürer mit Schrägheck. Ab 1999 gab es mich auch mit Stufenheck und als Turnier (Kombi). Der Clou war mein brandneues, rundes New-Edge-Design, das bereits seit 1996 mit dem Ford Ka bekannt war. Technisch wiederum galt die Einzelradaufhängung meiner Hinterräder als Novum in der Kompaktklasse. Meine Motoren lieferten dagegen die typischen 75 bis 215 PS.
Ende 2004 rollte Ford mit dem Focus ’04 meine zweite Generation ins Autohaus. Als Basis diente mir die Plattform des ebenfalls kompakten Vans Ford Focus C-Max. Ein Jahr später folgte meine Limousine mit Stufenheck sowie mein Kombi. Optisch war ich nun klar erkennbar größer. Außerdem war meine Heckscheibe deutlich flacher. Eine technische Neuheit war ich zudem als Ford Focus FFV. Das Kürzel stand für „Flexible Fuel Vehicle“ und stand damit für die Nutzung von Ethanol als Kraftstoff. Ansonsten standen mir Benziner und Diesel mit 80 bis sogar 350 PS im Focus RS500 zur Option. Darüber hinaus verfügte ich – neben dem mittlerweile üblichen ABS und Gurtstraffern – über einen elektronischen Bremsassistenten, ESP samt Antischlupfregelung (ASR) und sechs Airbags. So erreichte ich beim Euro NCAP Crashtest fünf von fünf Sternen.
Ford Focus: Warum ich ein „Weltauto“ bin
Auf der NAIAS 2010 feierte schließlich meine dritte Generation Premiere, der Focus ’11. Die Elf wurde aus dem einfachen Grund ausgewählt, weil ich im Modelljahr 2011 zu erwerben war. In Deutschland war ich zum Beispiel ab April 2011 erhältlich. Meine Basis stammte wieder vom C-Max, der Ende 2010 auf den Markt gekommen war und nun – ohne Focus im Namen – ein eigenständiges Modell darstellte. Jedenfalls galt ich neuerdings als Weltauto. Meine Produktion erfolgte in Europa, den USA und in Asien. Zur Wahl stand ich als Stufenheck- und Kombilimousine sowie als Kombi. Neben Benzinern (100 bis 350 PS) und Dieseln (95 bis 185 PS) gab es mich außerdem erstmals als Stromer. Als erster Serien-Ford mit Elektroantrieb leistete ich 107 kW (145 PS) bei 250 Nm. Allerdings kam ich nur 162 km weit. Nach einem Akku-Update anno 2017 stieg die Reichweite auf immerhin 225 km.
Nichtsdestotrotz war ich als Stromer – zumindest in Deutschland – kein großer Wurf. Ob es mit meiner neuen, nunmehr vierten Generation Focus ’18 wieder eine E-Version gibt, ist daher fraglich. Andererseits feierte ich gerade erst im April Premiere. Offiziell sind bereits meine drei „traditionellen“ Versionen: Die Limousine (mit klassischen Stufenheck), die Fließhecklimousine und der Kombi. Meine viertürige Limousine war leider nicht für Deutschland gedacht. Dafür gibt es mich ab September 2018 mit dem mittlerweile fast schon legendären Ecoboost-Benziner in fünf Leistungsstufen von 85 bis 182 PS. Alternativ sind zwei EcoBlue-Diesel mit 95 und 120 PS erhältlich.
Ford Focus: Wieso ich ein Bestseller bin
So oder so tritt meine vierte Generation in große Fußstapfen. Drei Mal in Folge galt ich weltweit als Topseller in den Jahren 2012, 2013 und 2014. In allen drei Jahren wurde ich jeweils über eine Million Mal verkauft.
Dennoch bin ich vor Mängeln nicht gefeit. Meine erste Generation gilt als anfällig für Rost. In meiner zweiten Generation war das Problem laut dem TÜV Report 2014 aber behoben. Dafür kritisierten die Prüfer mitunter Schäden an meinen Radlagern oder kaputte Turbos an meinem 1,6-Liter-Diesel. Lob fand der TÜV wiederum für meine Bremsen – wohlgemerkt in beiden Generationen. Ebenfalls unter der Mängelquote lag ich bei Ölverlust und Abgasuntersuchung.
Mein Rat an dich: Fahre mich und du wirst schnell merken, dass ich Spaß mache. Vor allem natürlich als Ford Focus RS. Auf den Neuen musst du allerdings noch ein Weilchen warten.