In den ersten drei bis vier Jahren verliert ein Neuwagen je nach Marke und Modell gut die Hälfte seines Wertes. Wer sparen möchte, ist mit einem jungen Gebrauchtwagen also deutlich günstiger unterwegs. Ein Gebrauchtwagen ist also eine echte Sparidee. Doch eine Frage beschäftigt Dich sicher: Worauf solltest Du eher achten – auf Kilometerstand oder Baujahr? Was ist wichtiger beim Gebrauchtwagenkauf? Das möchten wir Dir im Folgenden erklären.
Gebrauchtwagenkauf: Laufleistung oder Alter?
Stelle Dir folgende Situation vor: Du hast die Wahl zwischen einem zwei Jahre alten Gebrauchten mit 120.000 km oder einem sechs alten Wagen mit nur 50.000 km? Was geht vor? Laufleistung? Alter? Eine gewisse Krux enthalten zugegeben beide Optionen. Ein Gebrauchter mit hoher Laufleistung – also mit vielen Kilometern auf der „Uhr“ – neigt zu einem hohen Verschleiß. Sicher, vieles kannst Du reparieren. Bremsen, Reifen oder neue Lampen kosten nicht die Welt. Mitunter kann es aber schon teuer werden: Ein neuer Auspuff samt Katalysator ist beispielsweise nicht billig und ein neues Getriebe noch viel weniger.
Auf der anderen Seite ist aber auch ein als „alter“ Gebrauchter mit wenig Kilometern nicht frei von Fehlern. Eventuell hat er sich sprichwörtlich „kaputt gestanden“ oder der erster Halter ist hauptsächlich nur Kurzstrecken gefahren. Du weißt, für Motoren sind kurze Wege nicht besonders vorteilhaft. Da droht eine sogenannte „Verstopfung“ und somit ein teurer Schaden. Was also ist die richtige Entscheidung?
DEKRA: Warum Laufleistung wichtiger ist
Die Antwort liefert die DEKRA: Laufleistung schlägt Fahrzeugalter. Die Prüforganisation beruft sich hierbei auf eigene Daten von 15 (!) Millionen Hauptuntersuchungen in zwei Jahren. Die Erkenntnis der DEKRA: Die Laufleistung ist für Mängel entscheidender als das Baujahr. Heißt: Je mehr Kilometer ein Auto auf dem Tacho hat, desto anfälliger ist es. Ein mehr oder weniger hohes Alter ist dagegen weniger schlimm.
Die DEKRA untermauert ihre Aussage natürlich mit Zahlen. Hierzu unterteilt die DEKRA die Fahrzeuge in vier Laufleistungen. Und zwar bis 50.000 km, 50.001 bis 100.000 km, 100.001 bis 150.000 km und (seit 2018) auch 151.001 bis 200.000 km. Mängel sind vor allem bei typischer Nutzung berücksichtigt worden – also zum Beispiel Ölverlust oder ausgeschlagene Spurstangenlager. Mangelnde Wartung wie abgefahrene Reifen oder abgenutzte Scheibenwischerblätter bleiben dagegen außen vor.
Gebrauchtwagenkauf: Warum Alter nicht so wichtig ist
Entsprechend berücksichtigt die DEKRA allein Verschleiß Durch Gebrauch. Warum, fragst Du Dich? Weil diese Abnutzung eben deutlich höher und somit entscheidender ist. Nur vom „Herumstehen“ bekommt ein Auto keine ausgeschlagenen Lager. Gut, gewisse Dichtungen können mit dem Alter schon versagen. Die Gefahr, dass solche Mängel aber beim Gebrauch – also beim tatsächlichen Fahren – entstehen, ist letzten Endes deutlich höher, zumal viele Mängel wie ausgeschlagene Lager nur durch Fahren und der entsprechenden Abnutzung entstehen.
Damit ist das Fazit eindeutig: Willst Du einen Gebrauchtwagen kaufen, achte besser auf den Tacho- bzw. Kilometerstand statt auf das Alter, weil Mängel vor allem Durch den Gebrauch auftreten. Wohlgemerkt reden wir hier von den wirklich bösen Mängeln. Ob die Blätter der Scheibenwischer verschlissen oder die Reifen abgefahren sind, kann Dir beim Kauf egal sein. Weil diese Mängel keine gravierenden Fehler und in der Regel günstig zu beheben sind. Ein neuer Satz Reifen kostet dich 300 Euro, wenn Du Dir ein Markenprodukt gönnst. Eine defekte Motordichtung zu reparieren, dauert wiederum acht Stunden. Bei neuen, modernen Autos sogar zehn bis zwölf Stunden. Kein Wunder also, dass da schnell ein Tausender auf der Rechnung steht.
Gebrauchtwagenkauf: Warum sich Premiummodelle lohnen
Apropos: Bei instamotion werden nur junge Gebrauchtwagen angeboten, die jünger als 5 Jahre und weniger als 100.000 Kilometer gelaufen sind. Beim TÜV-Report 2022 lag unter den Gebrauchtwagen bis 5 Jahre der Audi Q2 mit einer sehr niedrigen Mängelquote von 2,1 Prozent beispielsweise auf Platz 1.
Wer ist sonst noch top in Schuss? Schaue Dir das aktuelle TÜV-Ranking der besten 10 Gebrauchtwagen an, in den Klammern die jeweilige Mängelquote*:
Audi Q2 (2,1 %)
Porsche 911 (2,9 %)
Mazda CX-3 (3,5 %)
Seat Ateca (3,8 %)
VW Sportsvan (4,1 %)
VW Tiguan (4,2 %)
Mercedes B-Klasse (4,3 %)
Mercedes SLC (4,3 %)
Porsche Macan (4,5 %)
Mercedes GLC (4,6 %)
*Eine Mängelquote bis 7.0 liegt laut TÜV-Report bei den bis 5-jährigen Autos im grünen Bereich und ist damit sehr gut.