Wusstest Du: Head-Up-Display, auch HUD abgekürzt, bedeutet wörtlich übersetzt „Kopf-oben-Anzeige“. Doch was genau ist das nun? Ganz einfach: Head-Up-Displays projizieren Dir während der Fahrt wichtige Infos direkt in Dein Sichtfeld, ohne dass Du dazu den Blick abwenden musst.
Die Geschichte des Head-Up-Displays
Eine Erfindung der Neuzeit ist das Head-Up-Display nicht. Im Gegenteil: Das HUD gibt es bereits seit den 1940ern. Damals wurden die Displays hauptsächlich in Kampfflugzeugen verbaut. In Deutschland war dieses Gerät zu jener Zeit noch als Reflexvisier oder Zielgerät bekannt. Die Geräte waren damals allerdings sehr simpel gehalten. Erst 30 Jahre später kamen Systeme auf den Markt, die wirklich komplexe Dinge darstellen konnten. Hierzu wurde in den Cockpits der Kampfjets eine zweite Scheibe verbaut, auf der diverse Informationen projiziert werden konnte.
Dank stetig verbessernder Technologien ist das HDU heute ein richtiger Allrounder. Moderne Head-Up-Displays zeigen Infos zur Avionik (Elektrik und Elektronik), Radar und sogar zu den Waffensystemen. Der Pilot hat die Wahl zwischen mehreren Modi, die wieder ganz eigene Themenfelder wie zum Beispiel die Navigation abdecken. Es dauerte nicht lange, bis sie in angepasster Form den Weg von der militärischen in die zivile Luftfahrt fanden. In den neuen Superfliegern Airbus A350 oder Boeing 787 gilt das Display mittlerweile als Standard.
Wie Head-Up-Displays ins Auto kamen
Sogar im Auto ist das Display nicht so neu, wie Du vielleicht denkst. General Motors probierte schon in den 1980ern und 1990ern die ersten Head-Up-Displays in Autos aus. Damals war der Aufbau noch sehr simpel und die Infos lediglich in schwarz-weiß. Die Anzeigen waren zudem nicht wie heute konfigurierbar, sondern fest vorgegeben. Dennoch zeigten sie dem Fahrer bereits das aktuelle Tempo seines Wagens an, sodass dieser die Straße gleichzeitig im Blick behalten konnte. Gerade bei hohen Geschwindigkeiten oder in der Stadt ist das ein großer Vorteil. Ungefähr zur gleichen Zeit wie GM experimentierte auch Nissan mit der Technologie. Erste HUD gab es zum Beispiel im Nissan 200SX.
Dennoch sollte es mit dem Durchbruch noch ein paar Jahre dauern – und zwar bis 2001. In diesem Jahr rollte GM mit der Corvette C5 das erste Automobil mit einem Head-Up-Display in den Handel. In Europa war es wiederum BMW, die das Display im Jahr 2003 in den neuen Modellen 5er und 6er verbauten. Die Technik stammte allerdings nicht von BMW selbst, sondern von Siemens VDO Automotive. Es dauerte nur zwei Jahre, bis auch Peugeot Société Anonyme (PSA) dem Trend folgte und diese Ausstattung in der Mittelklasse Citroen C6 anbot. Heute dagegen ist es in fast jedem Modell verfügbar.
Sind Head Up Displays nachrüstbar?
Das Display gibt es beispielsweise von Garmin als Nachrüstset zu kaufen. Dieses kannst Du mit Deinem Smartphone koppeln, wodurch eine entsprechende Navigations-App die gewünschten Infos auf Deine Windschutzscheibe projiziert. Andere HUDs zum Nachrüsten zapfen die OBD-II-Diagnose Deines Wagens an und zeigen Dir so alle Infos zu Tempo, Drehzahl oder Motortemperatur an. Heute arbeiten alle Hersteller und auch viele Zulieferer an der Weiterentwicklung dieser Technologie. Künftige Head-Up-Displays setzen auf 3D und Augmented Reality – die computergestützte Erweiterung Deiner eigenen Realitätswahrnehmung.
Was kostet der Head-Up-Display?:
Bei dieser Art von Hochtechnologie solltest Du mit ein paar hundert Euro Aufpreis rechnen. Für den BMW 3er gibt es das System beispielsweise für 980 Euro Aufpreis. Teilweise kommt es vor, dass Du dadurch weitere Extras in einem Paket wählen musst, womit der Preis noch höher ausfällt. Als Nachrüstset ist es dagegen deutlich günstiger und koste zwischen 150 bis 400 Euro. Bei einem großen Online-Versandhaus sind die Geräte schon für 30 bis 50 Euro erhältlich. Das solche Systeme nicht unbedingt auf dem aktuellsten Stand der Technik sind oder die beste Grafik liefern, sollte jedoch klar sein. Ein paar Euro mehr auszugeben, lohnt sich also definitiv.
Wichtig: Mache Dich vor dem Kauf schlau, ob Dein gewünschtes Head-Up-Display mit dem Datenbus (Datenübertragung) Deines Fahrzeugs kompatibel ist.
Ein weiterer guter Tipp: Helle Farben erschweren die Lesbarkeit des HUDs. Weniger ist hier also mehr.